A. Nach dem Törn ist vor dem Törn
Im Winter 2024/2025 bin ich in Gedanken mehrmals um die Welt gesegelt. Mehrere Segelbücher habe ich dazu verschlungen, z.B. die Klassiker von Wilfried Erdmann und Bernard Moitessier. Viel Zeit hatte ich dazu. Viele weitere gebrauchte Bücher, die ich günstig im Internet (Ricardo, Bookbot) gekauft hatte, warten noch darauf gelesen zu werden. Auch habe ich fast täglich das Mini Globe Race, ein Einhand-Yachtrennen um die Welt, das mit Yachten der Klasse Globe 5.80 ausgetragen wird, verfolgt. An der Regatta nimmt auch Renaud teil, der sein Boot „Capucinette“ in Gletterens am Neuenburgersee auf die Weltumsegelung vorbereite. Ich drücke ihm die Daumen, dass er seinen Traum erfolgreich erfüllen kann und Antigua mit tollen Abenteuern wieder erreichen wird.
Das Boot meines Vaters blieb über den Winter im Wasser – so waren wir an Ostern schnell segelbereit und es gab bereits Ende April einige schöne Segeltage. Den Tri haben wir Ende April ebenfalls eingewassert. Der Refit am Tri schreitet auch voran. Bis Ende Mai ist alles abgeschliffen und der erste Anstrich beginnt.
Mitte Mai bin ich mit Thomi an die 3 Ore Regatta in Ascona. Ein wunderschönes Segelwochenende mit schöner Thermik. Wir durften in Porto Ronco an einer Boie auf einer Yacht übernachten. Die erste Nacht bei starkem Nordwind war sehr unruhig und wir haben kaum geschlafen. Die zweite Nacht war ruhig und wir fanden genug Schlaf für die Regatta am nächsten Tag. Zweimal gingen wir für ein leckeres Abendessen nach Cannobio (Italien) ins Café Sport. Die 3 Ore segelten wir mit dem Tempest. In der Klasse „Racer bis 9 Meter“ haben wir gewonnen und über alle 73 Boote wurden wir hinter der fliegenden Moth nach Yardstick Zweite. Hier die Rangliste.
An Pfingsten segelte ich mit Michael, den ich am Silverrudder 2021 kennengelernt habe die 100 Milles de Pentecôte. Er war für eine Woche mit seiner Saphire 27 am Neuenburgersee. Die Saphire-Klasse hatte dieses Jahr ihr Saphire-Training in Estavayer. An der 100 Milles waren zum Abschluss 10 Saphire am Start. Hier die Rangliste.
B. Ostseetörn 2025
Schleswig Stadthafen (Nr. 44), 10. Juli 2025
Endlich geht’s los – ein turbulentes Jahr ist hinter mir – aber hinter dem Horizont geht’s weiter – den Wind kann man nicht ändern, aber die Segel neu richten. Ich wollte endlich so schnell wie möglich auf’s Boot. Die 1’030km Autobahn habe ich an einem Stück gefressen. Abfahrt am Mittwoch um 07:20 Uhr in Adliswil und Ankunft in Schleswig um 20:40 Uhr. Es ist so gut gelaufen, dass ich mit einigen Pausen durchgefahren bin und auf eine Übernachtung verzichtete. Wenig Stau, nur ein paar Baustellen und am Abend den Schluss ohne LKW’s ans Ziel. Die Nadelöhre Stuttgart, Elbtunnel etc. waren problemlos. Noch am Abend war alles Gepäck im Boot. Am nächsten Tag habe ich dann die Segel angeschlagen und mich um die gemäss Werft scheinbar kaputte Batterie gekümmert. Nach der Tiefenentladung konnte ich die Batterie wieder herstellen. Das alte eingebaute Ladegerät ist wahrscheinlich kaputt. Ich habe nun ein externes Ladegerät – einfach für den Moment bisschen mehr Stromkabel-Salat an Bord – aber sonst läuft alles elektrische wieder. Am Freitag Morgen konnte ich den Trailer abholen. Den Trailer habe ich mit dem Auto nach Kappeln gebracht. Hier habe ich nun eine sympathischere und bessere Lösung und ich kann wieder selber auswassern. In Schleswig war v.a. die Rechnung Comfort-Service. Mit dem Fahrrad ging’s dann die rund 40km zurück zum Boot. Eine herrliche Fahrradtour entlang der Schlei. Kuchen und Cola gab’s auf halber Strecke im Café Lindauhof, bekannt aus der Serie Landarzt. Die Serie ist mir nur wenig bekannt, ich habe mir lieber Knight Rider, MacGyver oder ein Colt für alle Fälle angeschaut. Ein kurzer Halt noch in Goltoft am Wohnort und in Brodersby am Grab von Wilfried Erdmann. Ich habe alle seine Bücher daheim – eine beeindruckende Segellegende. Mit den heutigen Youtubern kann ich nur noch wenig anfangen. Abendessen im Hafencafé – hier gibt’s wirklich leckere Pommes und Currywurst. Anschliessend noch ein Bummel durch’s Stadtfest in Schleswig; auch hier konnte ich mit der Musik nur wenig anfangen. Das Kapitel Schleswig habe ich nun abgeschlossen – jetzt freue ich mich noch einmal die schöne Schlei runter zu segeln um mich dann in meinem Lieblingshafen Arnis auf den Törn vorzubereiten.
Hafenkosten: EUR 21.00.-/Tag (inkl. Strom, Wasser, WC, Dusche, Internet).
Arnis WSG (Nr. 25), 12. Juli 2025
In Schleswig habe ich um 08:55 Uhr bei Windstille abgelegt. Der NE-Wind briste dann immer mehr auf und es ging unter Segeln gut voran. Das Wetter ist bewölkt und trocken. Bis Misunde nur mit gereffter Genua – ich musste mich an Bord wieder zurecht finden und die Tonnen bei der Stexwiger Enge korrekt passieren. Bei der Einfahrt Missunde hat mich ein kleines Segelboot rauschend mit Volltuch nicht grüssend überholt. Bei der Marina Hülsen habe ich dann auch das Grosssegel gesetzt. Der Wind hat nun aufgefrischt, mit Böen von 20kn gab’s eine schöne Kreuz. 15 Minuten vor der Brückenöffnung bin ich in Lindaunis angekommen. Mit eingerollter Genua und stehendem Gross passierte ich um 12:30 Uhr unter Motor die Lindaunisbrücke. Die ehrgeizigen Regatta-Segler haben mich mit ihrem Aussenborder nach der Brücke wieder überholt und sind zum Segel setzen noch in den Wind motort. Nach einer Kreuz war ich schon hinter ihnen, mit bisschen anluven im Luv überolt und im Abwind stehen lassen. Nach dem Motto – zwei Boote sind eine Regatta – immer wieder schön, wenn die Holzkiste Renngeissen überholt. In Arnis sind sie dann ebenfalls in den Hafen der WSG – natürlich haben sie noch die Tonne abgeschnitten um vorher in den Hafen einzubiegen. Bei Arnis war noch Samstag-Regatta, hier ist mir die Woy aus Arnis entgegen gekommen – ein schönes Boot, das in Arnis gebaut wird. Sie hatten Mühe den Gennaker nach der Windabdeckung des Hafens unter Kontrolle zu bekommen, der Wind hat inzwischen stark aufgefrischt. In Arnis konnte ich wieder am gewohnten Steg anlegen. Abendessen dann im Restaurant Strandhalle mit Schleiblick. Endlich mal Fisch, feiner Dorsch. Wahrscheinlich noch ein bis zwei Hafentage. Ein Tag für’s Boot und Bordbüro und am Montag sollte ich noch einen Grosseinkauf machen, so dass ich endlich auch mal etwas kochen kann.
Hafenkosten: EUR 18.00.-/Tag (inkl. Strom, Wasser, WC, Dusche, Internet).
Log: 17.80 sm
Maasholm (Nr. 39), 14. Juli 2025
Am Morgen noch in Kappeln grosser Einkauf. Da ich das Boot umparkieren musste, da die Hafenlieger früher zurück kamen, ging ich am Nachmittag gleich nach Maasholm. Um 12:40 Uhr habe ich die Brücke in Kappeln passiert. Der Fischbrötchen-Imbiss war leider wegen Personalmangel geschlossen. Es gab Bordküche.
Hafenkosten: EUR 20.00.-/Tag (inkl. Strom, Wasser, WC, Dusche, Internet).
Log: 3.60 sm
Aarosund (Nr. 116), 15. Juli 2025
Am Morgen sollte es noch Regen und Gewitter geben. Nichts davon kam. Bei Schleimende frischte der SE-Wind auf. Vorwind gings in den kleinen Belt. Im Laufe des Tages drehte der Wind nach West. Aus dem Vorwind wurde zum Schluss eine Kreuz. Ich nutzte den Wind um Weg nach Norden zu machen und schaffte es bis Aarosund. Es ging flott voran, max. war über 7Kn. Bei Aarosund flaute der Wind ab, mit Regen ging’s in den Hafen.
Hafenkosten (< 9m): DKK 185.00.-/Tag (inkl. Strom, Wasser, WC, Dusche, Internet).
Log: 45.59 sm
Fredericia Lystbadehavn (Nr. 104), 16. Juli 2025
Um 10:30 Uhr bin ich los. Zuerst wenig Wind und eine Kreuz mit 4kb NW. Bei Brandso beginnt der Wind zuzunehmen und es geht flott voran Richtung Middelfahrt. Bei Skarbaek wieder Dragonflys unterwegs – Home of Dragonfly. Die beiden Brücken bei Middelfahrt habe ich nach 15:00 Uhr passiert. Meinen Plan Juelsminde anzulaufen musste ich aufgeben. Es ist zu viel Kreuz: in Fredericia bin ich in den Jachthafen abgebogen. Es gibt viele freie Plätze und hat v.a grosse Boote- gut für einen Stopp, mehr nicht. Die Bezahlung der Hafengebühren ist nur online möglich, dafür gibt es gutes Hafeninternet. Mit dem Bike bin ich noch kurz in die 2km entfernte Stadt. Die Vorräte aufgefüllt. Fredericia ist eine der wichtigsten Industriestädte Dänemarks. Von der alten Altstadt sieht man nicht mehr viel. Es ist eine Einkaufsstadt mit vielen Läden und Restaurants. Die alten Wallanlagen mit ihren Wassergräben sind noch gut erhalten. Sonst gibt die Stadt nicht viel her; es war frisch, so bin ich schnell zurück zum Boot und habe zum ersten mal mit dem Omnia gekocht. Für‘s erste mal war‘s ordentlich, aber das nächste Mal bisschen länger kochen; dann wird es top.
Hafengebühren: DKK 213.-
Log: 23.73 sm
Juelsminde (Nr. 99), 17. Juli 2025
Ablegen auch hier wieder um 10:30 Uhr. Seglerisch gleich wie gestern, zuerst wenig Wind für die Kreuz, dann hat es schön zugelegt. Heute wurde es nun Juelsminde. Ankunft um 15:00 Uhr. Ein schöner Hafen, hier war ich schon zweimal. Glaub der beste Hafen Dänemark’s im 2024. Im Ort konnte ich in der Apotheke noch Salben kaufen, die ich alle zu Hause vergessen habe. Auf dem Weg nach Arosund habe ich mir so einiges angeschlagen. Jetzt habe ich mich langsam wieder ans Bordleben gewöhnt und der Alltag hinterlässt weniger Spuren. Es hat einige freie Boxen. Als Nachbarn habe ich nette Dänen. Die Tochter spielt am Abend Gittare und singt. Sie studiert Musik und macht es unglaublich gut. Ein schöner Sommerabend. Vorher wurden mit Trompete noch die Fahne des Hafens runtergeholt – eine schöne dänische Tradition. Im Hafen liegt längseits eine Schweizer Sirius 40 Twinkieler, ein kurzer Schwaz bei Sonja und Fredy auf dem Boot war ganz nett. Sie kamen auch von Fredericia und hatten heute ihre erste Fahrt mit dem Boot. Ein schönes Boot.
Hafengebühren (< 10m): DKK 200 + Hafenkarte (Dusche und Strom)
Log: 22.5sm
Samsø, Ballen (Nr. 92), 18. Juli 2025
Bei Null WInd habe ich um 09:00 Uhr abgelegt. Es kam bisschen WInd aus NE. Mit langsamer Fahrt und herrlichem Sommerwetter gehts mit 2-3kn voran. An Endelave vorbei Richtung Ballen. Es geht so gemütlich, dass ich Zeit habe Text für die Homepage zu schreiben. Ziel ist Ballen. Die Nachbarn in Juelsminde haben gesagt, dass dort drei Tage das Samso-Musikfestival sei und dass man dies vor Anker gut miterleben kann. Sie waren letztes Jahr dort. Ist doch ein Plan, die Wetteraussichten sollen auch ruhig sein – perfekt um vor Anker zu liegen. Der Hafen Ballen ist wahrscheinlich wie immer gut besetzt. Um 20:30 Uhr habe ich den Anker vor dem Hafen Bellen gesetzt. Es ist eine ruhige Nacht. Im Hintergrund die Musik des Festivals.
Hafengebühren: Keine
Log: 31.90 sm
Grena (Nr. 73), 19. Juli 2025
Bei wenig SE-Wind habe ich um 09:20 Uhr den Anker aufgeholt. Am Vormittag ging’s auf am WInd Kurs nordwärts. Gegen Mittag hatte ich Langor auf Samso quer ab. Auch heute über Mittag nachlassender Wind. Am Nachmittag flaute er wieder auf und die Meilen nach Grena gingen relativ ring. Die Strömung hat auch bisschen geholfen. Um 20:00 Uhr erreichte ich Grena. Bis in den Hafen war es noch ein Stück und den Hafen kannte ich noch zu genüge von 2021. Hier musste ich ein paar Tage abwettern. Daher ging ich wieder vor Anker. Mit dem Omnia kochte ich noch ein Abendessen.
Hafengebühren: Keine
Log: 37.79 sm
Anholt (Nr. 71), 20. und 21. Juli 2025
Mit dem Sonnenaufgang ging‘s bereits um 05:00 Uhr los. Bei herrlicher Stimmung und SE-Wind ging‘s mit Kurs 45 Grad Richtung Anholt. Um 09:30 Uhrerreichte ich die Windparks vor Anholt. Drei Stunden später erreichte ich den Hafen Anholt. Am ersten Steg fand ich zwischen einer Arcona 40 und einer HR31 gut Platz an einer Heckboje. Eine tolle Insel, jetzt Ende Juli ist reger Betrieb und der Hafen wird recht voll. Eine Flasche Gin als Mitbringel gekauft, schöner Sonnenuntergang genossen und einen schönen Sommertag erlabt. Der nächste Tag wird ein Hafentag, das Wetter wird wechselhaft und windig. Da ich nach Schweden möchte kommt der Wind sowieso nicht aus einer guten Richtung und es wäre wieder gegen an.
Hafengebühren: DKK 225.- + Hafenkarte für Strom und Dusche; kein Internet
Log: 26.88 sm
Laesø Oesterby (Nr. 57), 22. und 23. Juli 2025
Ich war bereits früh wach. Die Schwedischen Nachbarn an Backbord sind bereits weg. Die Dänischen Nachbarn haben ihre Arcona 40 an meiner Heckboje zusätzlich festgemacht. Diese führte an meinem Heck vorbei und hat mir das Ablegen unnötig erschwert. Zuerst war der Plan Richtung Schweden, Varberg oder Falkenberg, zu Segeln. Der Kurs nach Laesø lag aber besser an und ich hatte einen direkten Anlieger nach Laesø. Ich nutzte diese Chance um direkten Weg nach Norden zu machen. Der Wind frischte immer mehr auf, so dass ich mit Gross und eingerollter Genua gut Tempo machte und eigentlich teilweise hätte Reffen müssen. Auch die Strömung hab ich noch mit mir, so waren es häufig über 7 kn. Bei der Insel Laesø hat der Wind kurz bisschen abgeflaut, bevor es mit Druck in den Segeln wieder bis zum Hafen Oesterby ging. Den Hafen kenne ich bereits aus dem Jahr 2022. Ich liege im Päcklein mit einer HR34 aus Norwegen. Nach einem langen und anstrengende Segeltag ist nicht mehr viel passiert. Der nächste Tag wird ein Hafentag, bisschen Bordbüro und Bootsunterhalt ist angesagt. Die Norweger sind am Morgen weiter; so liege ich nun alleine längsseits am Steg.
Hafengebühren: DKK 220.- + Hafenkarte für Strom und Dusche, schwaches Internet am Quai, nähe Hafengebäude top
Log: 43.96sm
Vrangö (Schweden), 24. Juli 2025
Um 08:00 Uhr habe ich in Osterby abgelegt. Schönes Wetter und 8 kn Wind aus NE. Mit einem Amwindkurs ging’s Richtung Schweden. Der Wind drehte immer westlicher und machte den Kurs mit der Zeit raumer und einfacher. Ein Kreuzfahrtschiff und mehrere Frachtschiffe musste ich kreuzen. Vor der Einfahrt nach Göteburg lagen auch mehrere Frachtschiffe vor Anker. Ich entschied mich für den Hafen Vrangö. Vrangö ist ein schöner Fischerei- und Sportboothafen. Durch seine günstige Lage eignet er sich bestens als Anreisehafen von Lasesø. Der Hafen war recht voll und es herrschte emsiges Treiben im Hafen. Ich konnte im Innenhafen bei den Heckbojen hinten im Hafen an ein schwedisches Boot anlegen; es gab noch eine schöne Lücke zwischen zwei grösseren Booten. Ein idealer Hafen um in Schweden anzukommen. Vom Berg mit dem alten Lotsenhäuschen hat man einen wunderbaren Blick auf die Schären und Richtung Göteburg. Auch für den Sonnenuntergang war der Aussichtspunkt der perfekte Ort. Essen gab’s an Bord und nach der Planung des nächsten Tages ging’s in die Koje.
Hafengebühren (<12m): SEK 300, inkl. Strom, Wasser, Duschen, kein WLAN.
Log: 28.47 sm
Mosshomen, 25. Juli 2025
Es ging schon früh los, denn auch meine schwedischen Nachbarn, wollten früh los. Um 07:30 Uhr habe ich meine Heckleine an seiner Klampe gelöst. Bei schönstem Sommerwetter Kurs durch die Varhomen-Rinne nordwärts an den Inseln Hanö, Öckerö, Halsö, Knippla Hamn, Kalvsund, Hyppeln, Rörö und Björkö vorbei. Inseln, wo die reichen aus Göteburg wahrscheinlich ihre Wochenendhäuser und Boote haben. Den weiteren Weg Richtung Marstand kannte ich bereits aus dem 2022. Auch heute wieder viel Verkehr, die meisten aber unter Motor oder nur mit Genua treibend. Bei Rörö überholte ich eine Najad 34 unter Genua schippernd, die später hinter mir in Mossholmen liegt. Ein nettes älteres schwedisches Pärchen, die mir noch ein paar gute Hafentipps gaben. In Mossholmen konnte ich längsseits am Gästesteg anlegen. Leider durfte man nur auf der windzugewandten Seite anlegen, daher wurde es in der Nacht bisschen unruhig. In freien Boxen war das anlegen nicht erlaubt. Auch sonst war die Marina bisschen einen Reinfall. Kein Strom (nicht mit meinem Stecker), kein warmes Wasser beim Duschen, sogar der Code für die Türe der Sanitäranlage funktionierte nicht, resp. das Schloss der Türe war kaputt. Ich machte einen Spaziergang über die Strassenbrücke ins schönere Klädesholmen. Hier ist der Hafen meist überfüllt. Viele weisse Häuser ragen hier dicht gedrängt auf dem Felsen. Früher war Klädesholmen ein Fischerort mit Salzerei und Trankocherei, es gab eine blühende Fischkonserven-Industrie, von den zahlreichen Betrieben existieren heute nur noch wenige. Im Imbiss „Quick Fish“ bei der Brücke gab’s noch leckeren Stjerneskud.
Hafengebühren: SEK 300, inkl. Strom, Wasser, Duschen, kein WLAN
Log: 28.60sm
Hasselösund, 26. und 27. Juli 2025
Die Windrichtung aus Westen passte. Meist aber über 20 kn; es rollten hohe Wellen über das Kattegat an. Es war am Limit für mich, vielleicht schon drüber. Der Autopilot war nur grad zum navigieren kurz zu brauchen, da er von den Schlägen der hohen Wellen immer ab der Pinne fiel. Meine Pläne Mossholmen nach 10 sm oder Ellös nach 20 sm anzulaufen habe ich schnell verworfen. Ich segelte mit gerollter Genua einfach nordwärts und hielt mich von den Schären fern, draussen am Segeln fühlte ich mich an sichersten. Der Wind bliess konstant, kaum über 25 kn. Ich hatte einen schönen Anlieger Richtung Smögen. Dort schien es mir einfach einzulaufen und es war genügend Platz. Mit Raumwind konnte ich am Nachmittag Kurs Smögen gehen; die Einfahrt in den Sund war von weitem gut erkennbar. Bei der Einfahrt begrüsste mich sogar noch kurz eine Robe. Als Hafen habe ich Hasselösund ausgewählt, den haben mir die Schweden am Vorabend empfohlen. Ich habe da aber nicht gedacht, dass ich diesen bereits am nächsten Tag erreichen werde. Der Hafen liegt gerade hinter der Smögenbrücke (Hasselösundbrücke). Hier kann man einfach längseits am Gästesteg festmachen und man sollte noch einen freien Platz finden. Ich habe die querlaufende Strömung bisschen unterschätzt und die Fender zu hoch angebunden. An einem überhängenden Ring habe ich leider eine kleine Schramme eingefahren, die ich im Herbst polieren muss. In Smögen hätte ich an diesem Samstag keinen Platz gefunden, da war das ganze Partyvolk mit ihren Booten versammelt. Im Juli ist Smögen mit Booten vollgestopft. Hier herrscht viel Nachtleben mit Mittelmeer-Ambiente. In den malerischen Fischerhäuschen gibt es unzählige Boutiquen und Restaurants. Von Hasselösund bin ich zu Fuss in einer halben Stunde in Smögen. Auf dem Weg hat es noch einen guten Supermarkt. Nach dem Anlegen um 15:00 Uhr blieb noch genug Zeit um einen Abstecher nach Smögen zu unternehmen und um das nötigste einzukaufen. Schon auf dem Parkplatz der Marina Hasselösund und in den vermieteten Häuschen ausgelassene Partystimmung. Die Jungen bereiteten sich trinkend auf eine lange Partynacht vor. In Smögen war noch ein Musikfestival (Amaze on the Coast) und die jungen Leute kamen in Scharen – eine verrückte Stimmung. Auch am Hafen herrschte emsiges Treiben. Da ich sehr müde war, gab es für mich keinen langen Abend und ich war früh wieder zurück auf dem Boot. Am Sonntag war auch wieder viel Westwind angesagt und so ging ich noch einmal den ganzen Tag nach Smögen. Ich wollte nicht noch einmal raus in die Wellen mit dem Boot tanzen. So war ich zweimal lecker Fisch essen (Gösta‘s Fish Shop), zuerst ein Krabbenbrötchen und dann Fish&Chips, schaute den Frauen-WM-Final Spanien gegen England im Pub am Quai. Zum Schluss gab es im Pub noch tolle Live-Musik. Ein richtig erholsamer Sonntag. Die Partyjugend vom Samstag war auch schon wieder ausgeflogen und Smögen hat sich schon wieder bisschen beruhigt und es war ein herrlicher Sommertag.
Hafengebühren: SEK 930.- für zwei Nächte (Hochsaisonpreise), alles inkl. Kein WLAN.
Log: 27.62 sm
Syd-Koster, Langegärdesholemn, 28. Juli, 29. Juli und 30. Juli 2025
Um 08:00 Uhr ging’s wieder los. An zahlreichen Schären vorbei mit achterlichen Winden zum Sotenkanal. Der Erbau des Sotenkanals wurde 1930 als Arbeitsbeschaffungsmassnahme für arbeitslose Steinhauer beschlossen. Die 6km lange Strecke habe ich unter Motor passiert. Die Brückenöffnung klappte problemlos, da vor mir bereits ein Boot für die Öffnung wartete. Anschliessend ging’s unter Segel bei wenig Wind weiter durch die Schärenlandschaft, vorbei an schönen Ankerbuchten wie z.B. Dannemark. Sie ist eine der beliebtesten Ankerbuchten an der Westküste. Weiter ging’s durch den Hamburgsund. Auch hier wieder eine malerische Kulisse bei bestem Sommerwetter. Im Süden gab‘s Buchten mit Wiesen und farbenfrohen Holzhäusern. Gegen Norden wird es wieder felsiger. Bei Hamburgsund pendelt eine Seilfähre zwischen den Ufern. Auch hier scheint alles wieder recht nobel. Auf Amwindkursen ging’s nun bei auffrischendem Wind mit 4Bft nordwärts. Ziel waren die Kosterinseln. Die Kosterinseln liegen nur wenige Seemeilen vor der schwedischen Küste im Skagerrak. Üppige Natur macht Koster zu einem kleinem Paradies – kein Wunder, dass der kleine Archipel nicht nur Schutzgebiet, sondern zusätzlich sogar von einem Nationalpark umgeben ist. Der perfekte Ort zum Entdecken und Ausspannen, wenn man auf eigenem Kiel kommt. Der Wind passte zu gut um Strecke nach Norden zu machen und das Wetter war herrlich – Champagnersegeln. Zuerst wollte ich in Jutholmen an den Schären anlegen, das erwies sich als schlechter Plan. Ich war zuwenig vorbereitet und nach einem langen Tag war ich nicht bereit dafür, dies zum ersten mal zu wagen. Ich suchte eine passende Ankerbucht. Es gab eine schöne Abendstimmung und es wurde eine sehr ruhige Nacht. Der Omnia kam auch wieder in Betrieb. Der nächste Tag blieb ich vor Anker. Der Wind kam nun stärker aus Nord, auch waren gegen Nachmittag Schauer angesagt, die dann aber ausblieben. Auch musste ich den Anker neu setzen, da ich leicht driftete. Mit Kochen, Routenplanung, Schlafen verging der Tag schnell. Ich bleibe noch einen weiteren Tag vor Anker und erkunde die Insel und nehme das erste mal mein aufblasbare Kajak in Betrieb. Und der einzige Schweizer bin ich auch nicht. Im Hamburgsund überholte mich ein kleiner Gummischlauch mit Schweizer Fahne, in den Schären grüsste ein Motorbootfahrer winkend freundlich mit einem Hut mit Schweizer Kreuz. Sogar ankerliegend ein Motorboot plötzlich am Heck grüssend, sie seien Schweden, die am Zürichsee wohnen und ihnen gehört das Fischerhaus hier an der Ankerbucht. Am Abend kam noch ein grosse Allures 45 unter Schweizer Flagge. Denen hat der Ankerplatz aber scheinbar nicht gepasst und sie sind schnell wieder weiter. Später ist dieses Boot auch noch in Norwegen im Son Gjestehavn. Am nächsten Tag wanderte ich Süd-Koster ab. Süd-Koster ist die grösse der beiden Kosterinseln, man wandert durch Laubwälder, blumenreichen Strandwiesen und entlang von langen Sandstränden mit herrlichen Bademöglichkeiten. Zuerst ging’s norwärts nach Långagärde, wo die die Fähren von Strömstad nach Koster anlegen und die gelbe Kabelfähre nach Nord-Koster rüber geht. Es folgte eine schöne Wanderung durch das wunderschöne Naturschutzgebiet, meist entlang der Küste. Es gibt mit verschiedenen Farben und Schwierigkeitsgraden markierte Wander- und Fahrradwege. In Ekenäs kann man das Besucherzentrum Naturum besuchen, der Eintritt ist frei. Von Ekenäs ging’s weiter nach Bergdalen, Kilesand und Brevik. Bei Bergdalen hat es eine schöne Ankerbucht. Bei meiner Rückkehr zum Boot traf ich erneut die Schwedisch-Schweizer des Fischerhäuschens in der Ankerbucht. Sie haben mit drei Reusen in 24h 38 Krabben gefangen. Am Abend konnte ich mit Simon und Katerina und deren Schweizer Freunde auf den Schären Krabben essen. Es war ein schöner Abend und das Essen sehr lecker. Eine Krabbe zu öffnen ist eine Herausforderung.
Hafengebühren: –
Log: 36.54 sm
Skjæløy Slipp AS (Norwegen), 31. Juli 2025
Bei wenig Wind und schönstem Wetter habe ich um 09:30 Uhr den Anker aufgeholt. Mit achterlichem Süd-Westwind ging’s langsam nordwärts. Am Nachmittag wurde der Wind stärker und drehte auf Nord. So wurde es zum Schluss noch eine Kreuz mit 3-4 Bft. Vor dem Hafen Engelsviken ist der Wind dann am Abend wieder eingeschlafen. Im Hafen Engelsviken fand ich leider keinen Platz; hier waren nur etwa sechs belegte Heckbojen vorhanden. Wenige Meilen weiter kam Skjæløy Slipp AS. Eine Marina mit vielen grossen Booten. Um 19:00 Uhr habe ich das erste mal in Norwegen angelegt. Es war kein Hafenmeister vor Ort und die Bezahlung war nur umständlich mit einer App elektronisch möglich. Gästeplätze waren auch keine markiert; viele Plätze waren jedoch frei. Ich legte mich neben einen Norwegischen Gastlieger. Mit Strom konnte ich noch meine Pasta wärmen, mit dem warmen Wasser im Schlauch am Steg duschen und meine Wasservorräte füllen.
Hafengebühren: –
Log: 34.20 sm
Son Gjestehavn (Norwegen), 1. August 2025
Als ich am Morgen früh aufwachte habe ich gleich abgelegt. Um 04:40 Uhr ging’s los Richtung Oslo. Mit einer schönen leichten achterlichen Brise ging’s zuerst nur unter Genua; später mit ausgebautem Schmetterling langsam nordwärts. Zuerst ein schöner Sonnenaufgang, später mehrere Delphine oder Schweinswale. Als ich versuchte die Delphine zu filmen habe ich eine kleine Fischerboje gerammt. Die Leine hat sich im Ruder verfangen, so musste ich die Segel bergen und die Leine tauchend vom Ruder freimachen. Anschliessend ist grad der Wind eingeschlafen, so habe ich beschlossen im nächsten Hafen in Son anzulegen. Son befindet sich am östlichen Ufer des Oslo-Fjord. Mit seinen 1.300 Liegeplätzen und 100 Gastliegeplätzen, ist Son einer der beliebtesten Häfen in Norwegen. Es war eine gute Hafenwahl; hier gab es mehrere grüne frei Plätze. Ich bleibe noch einen weiteren Tag; es gibt einen guten Supermarkt, schnelles WLAN und eine schöne Hafenpromenade mit Lokalen. Die Sanitäranlagen sind auch ok. Abendessen wieder mit dem Omina, jetzt als 1. August-Menü noch mit Burger dazu. Am Abend habe ich noch rechtzeitig die Kuchenbude aufgebaut; in der Nacht und am Morgen gab’s Regen. Am Samstag Morgen Dauerregen. Zeit für das Bordbüro.
Hafengebühren: NOK 355.- (CHF 29.15), alles inkl., sehr gutes WLAN
Log: 19.40 sm
Håøya-Insel, Naturhavn Tajebukta, 3. August 2025
Der gestrige Regen ist abgezogen und es ist wieder ein Sommertag. Mit leichtem NE-Wind ging’s um 09:00 Uhr kurz nach dem Hafen auf die Kreuz. Nach knapp 5 sm hat der Wind leider komplett abgestellt. Unter Motor ging’s bis zur Håøya-Insel, lediglich 12 sm entfernt. Håøya ist mit einer Fläche von 5,6 km² ist sie die grösste Insel im inneren Oslofjord. Søndre Håøya ist ein Naturschutzgebiet. Tajebukta war eine gute Wahl: Eine schöne neue Steganlage. Es gibt öffentliche Toiletten und ein kleines Caffé. Nach einer kurzen Wanderung ging’s zurück zum Boot. Über Nacht blieben nur zwei Moto- und Segelboote. Vielleicht komme ich bei der Rückfahrt wieder hier vorbei, es hat mir bestens gefallen und auf der Insel gibt es noch mehr zu erkunden.
Hafengebühren: keine Hafengebühren; kein Strom und Wasser, Toiletten vorhanden
Log: 12.09 sm
Oslo, Aker Brygge Marina, 4. bis 6. August 2025
Um 08:00 Uhr habe ich nach einem schnellen Frühstück abgelegt. SE-Wind brachte mich mit Halbwind teilweise flott Richtung Oslo. Teilweise schwächelte der Wind kurz, dann habe ich den Motor zur Unterstützung eingeschalten. Um 12:00 Uhr habe ich die 14 sm geschafft und bin in meinem diesjährigen Törnziel Oslo angekommen. In der Aker Brygge Marina habe ich in einer Box für Boote bis 32 Fuss gut Platz gefunden. Aker Brygge liegt im Zentrum der Stadt und viele Sehenswürdigkeiten sind nur in Fussdistanz zu erreichen. Es gibt viele Restaurants und Bars und im Hafen gibt es schöne und schicke Boote und Yachten zu bestaunen. Meine Mitautorin unserer Lehrmittel verbringt auch gerade ein paar Tage in Oslo; so haben wir uns zum Abendessen verabredet. Es gab gute Fischsuppe. Die Nacht war mit Regen sehr windig. Auch am Morgen will die Sonne nicht hervor kommen. Gegen Mittag habe ich bei der Toure-Info im Bahnhof einen Stadtplan geholt. Dann bin ich mit dem Fahrrad zum Munch-Museum. Das Munch-Museum – seit 2020 als MUNCH vermarktet – ist ein Kunstmuseum, das die nachgelassenen Werke Edvard Munchs enthält, die der weltberühmte Maler und Grafiker 1940 der Stadt Oslo vermachte. Vom Bistro im 12 Stock hat man einen herrlichen Ausblick über die Stadt. Auch die Oper ist ein spannendes Gebäude mit schönem Ausblick vom Dach. Danach ging’s mit dem Fahrrad zur Spungschanze Holmenkollen. Der Sprungturm war wegen starkem Wind leider geschlossen. Aber auch so war die Schanze sehr beeindruckend. Vom Holmenkollen den Berg runter ging’s dann mit dem Fahrrad bedeutend ringer als bergauf. Am Abend gingen wir wieder zusammen Essen, bei den Barcode-Häusern lecker Chinesisch Essen. Barcode ist eine Hochhausreihe im Stadtviertel Bjørvika und besteht aus zwölf Hochhäusern. Beeindruckende moderne Architektur! Am 6. August lässt der Sturm langsam nach, das Wetter ist aber immer noch meist bedeckt und die Sonne scheint nur ab und zu. Am Morgen noch Bordbüro, 10 Liter Diesel getankt (der Tank war noch knapp 1/4 voll, 3/4 seit Schleswig verbraucht); am Nachmittag in der schönen Buchhandlung Norli endlich ein Norwegisches Hafenhandbuch gekauft. Wir gingen noch ein Eis essen. Am Abend habe ich Pasta gekocht und das Schiff klar gemacht; es soll wieder weiter gehen, wahrscheinlich wieder auf die Hoya-Insel in die Naturhavn Tajebukta. Ein ruhiges Idyll. Oslo hat mir sehr gut gefallen; ich empfand die Stadt überhaupt nicht als hektisch – sehr abwechslungsreich.
Hafengebühren: NOK 468.- (CHF 38.65), , alles inkl., sehr gutes WLAN
Log: 13.90 sm
Håøya-Insel, Naturhavn Tajebukta, 7. August 2025
Um 08:30 Uhr habe ich Oslo abgelegt. Es geht wieder auf den „Heimweg“. Mit einer Kreuz ging es zurück in den ruhigen Naturhafen. Der Wind legte frischte immer mehr auf, so dass am Schluss ein Reff fast nötig gewesen wäre. Auf der Kreuz benötigte ich 21.96 sm, auf direktem Hinweg waren es nur 12.09 sm. Heute hatte es über Nacht einige Boote mehr.
Hafengebühren: keine Hafengebühren; kein Strom und Wasser, Toiletten vorhanden
Log: 21.96 sm
Son Gjestehavn, 8. und 9. August 2025
Der Wetterbericht war verheissungsvoll; es war 3-4 Bft aus SW angesagt. Weiterhin ist Kreuzen angesagt. Bis Drøbak hat man nur die Böen gemerkt, hier war ich meist noch in der Landabdeckung. Bei der engen Durchfahrt Drøbak Jeteen Vestre bin ich unter Motor durch und habe das erste Reff gesetzt. Jetzt ging’s auf der Kreuz weiter, unzählige Wenden im engen Oslo-Fjord. Der Wind frischte immer mehr auf; so war es zum Schluss meist zwischen 20 und 25 kn. Ich habe beschlossen wieder nach Son zu gehen. Hier kenne ich den Hafen und liege geschützt. Auch im Hafen am Abend noch Wind über 20 kn. Am Abend kam dann sogar noch die Sonne. Ich bleibe noch einen Tag: Routenplanung und Einkäufe sind angesagt und v.a. Schlafen. Es gab auch den kürzesten Törn: ich musste das Boot von Box 36 in Box 35 verschieben, da mein Platz für den Folgetag über Dockspot bereits reserviert wurde. Jetzt habe ich Dockspot auch ausprobiert – es funktioniert bestens.
Hafengebühren: NOK 355.- (CHF 29.15), alles inkl., sehr gutes WLAN
Log: 19.46 sm
Oienkilen, 10. August 2025
Nach einem Hafentag ging‘s um 08:45 Uhr los. Das Ablegen klappte wunderbar, ich konnte es ja am Vortag bereits einmal üben. Beim Segel setzen bereits schöner SW-Wind mit 4 Bft; Setup wieder Reff 1 im Gross und gerollte Genua. Zeitlich ging auch eine einheimische Sun Fast 32 OD los. Sie gab mir die Richtung vor; ihr Heck entfernte sich aber schnell immer mehr. Als Orientierung diente sie mir aber noch lange am Horizont. Eigentlich plante ich nur Asgarstrand anzulaufen, dort steht das Haus – heute ein Museum – vom Maler Edvard Munch – bis hier wären es aber nur 15 sm gewesen – der Wind war heute zu perfekt um weiter zu Segeln. Nach der ersten Wende hatte ich für knapp 30 sm einen Anlieger. Teils musste ich bisschen Höhe knüpeln, z.B. bei der Enge bei Gullholmen, oft konnte ich es aber einfach laufen lassen. Je mehr ich aus dem Oslo-Fjord raus kam, desto höher wurden wieder die Wellen. Auch nahm der Wind am Nachmittag wieder zu. Kurz vor 15:00 Uhr habe ich die Landzunge Stromtange und deren Leuchtturm erreicht. Nach dem Runden ging’s Vorwind Richtung Hafen. Für den Vorwindkurs habe ich nach einer Q-Wende das Gross geborgen, mein Zielhafen Oienkilen war nicht mehr weit . Der Wind hatte immer noch gute 20kn plus Böen. Der Hafen Oienkilen liegt versteckt und gut geschützt. Von weitem sah ich bereits, dass am Besuchersteg kaum Boote liegen. So konnte ich bereits alles klar machen für einen längsseitigen Anleger im Lee. Ich war lange das einzige Boot am Gästesteg. Später hat der Wind noch gedreht und so habe ich mich für die Nacht auf die neue Leeseite des Steges gelegt, auch musste ich die Leinen bisschen lockern, es gibt doch bisschen Tidenhub hier im Kattegat. Nach dem Anlegen bin ich zum nahen Fort gelaufen. Das Fort war bisschen eine Enttäuschung, und nicht mehr als ein paar alte militärische Anlagen. Dafür war von dort oben der Ausblick über den Oslo-Fjord um so schöner. Oienkilen hat viele schöne Häuser, man merkt die Nähe zu Fredrikstad und Oslo – es scheint eine reichere Gegend zu sein. Auch steht fast vor jedem Haus ein Tesla. Am Abend habe ich noch Pasta gekocht – gutes Essen gleich gute Stimmung. Über Nacht war noch ein weiterer Segler im Hafen. Einhandsegler Patrick aus Kristiansand an der Südküste Norwegens. Er hat sein Boot – eine ältere Jeanneau 34 – günstig gekauft; er wird dann im Frühling noch einiges an Refit machen müssen um seine künftigen Reispläne realisieren zu können. So hat er heute die Überfahrt von Nord Koster an die Norwegische Südküste abbrechen müssen, weil ihm die Genau kaputt ging. Den Winter lebt er in seinem Van in Portugal oder Spanien zum Surfen und Kiten. Per Starklink-Internet arbeitet er jeweils am Morgen im Sales und am Nachmittag Segelt oder Surft er.
Hafengebühren (< 29 Fuss): NOK 260.- (alles inkl., kein WLAN)
Log: 31.76 sm
Tresvika Ankerbucht, 11. August 2025
Kurz vor 10:00 Uhr habe ich abgelegt. Patrick hat mir empfohlen den Weg durch die Schären zu nehmen; er ist gestern auch auf diesem Weg gekommen und es sei sehr schön. Auch vom Wind her passte es super. Die meiste Strecke konnte ich Vor- und Halbwind zurück legen; erst zum Schluss ging’s immer härter an den Wind. Da der Wind schon nach dem Ablegen schnell wieder 15-20 kn hatte, habe ich das Grosssegel schnell wieder geborgen und ich ging nur mit Genua auf den Vorwindkurs. Nach knapp 5 sm passierte ich die Kiokoja-Brücke, mit 25m Durchfahrtshöhe problemlos. Anschliessend ging‘s an vielen schönen Schären vorbei. Teils mit 7 kn SOG – dank mitlaufender Strömung von 2 kn. Bei der Schären-Insel Sandoy frischte der Wind noch mehr auf und es wurde zu einem Amwindkurs. Ich habe das Gross gesetzt und musste wieder ein Reff einbinden. Für kurze Zeit bin ich auf die Kreuz. Da habe ich die geschützte Ankerbucht Tresvika gesehen. Nach langem hin und her, habe ich mich entschlossen und umgedreht und die Ankerbucht angelaufen. Eigentlich plante ich nach Skjaerhalden oder Lauerhavna zu Segeln. Beide Häfen wären aber nur noch gegen an gewesen und auf meinem Weg nach Schweden wieder ein paar Meilen zurück. So habe ich bereits um 13:30 Uhr den Anker gelegt. Gemäss Wetterbericht sollte am Nachmittag der Wind noch mehr auffrischen und bisschen Regen war auch vorausgesagt. An Anker gab‘s noch den Resten Pasta vom Vortag. Am Abend sind wir drei Boote in der Bucht. Da es tatsächlich noch bisschen Nieselregen gab, bin ich mit dem Kanu nicht mehr von Bord. Mit der nächsten Etappe bin ich bereits wieder in Schweden. Gerne komme ich wieder nach Norwegen, dann aber früher in der Saison, so dass ich mehr Zeit habe um nördlicher zu kommen. Im Herbst bin ich froh, wieder in geschützteren Gewässern zu sein. Auch werden die Segeltage schnell wieder kürzer. In Fjällbacka haben mir Deutsche HR 31 Segler noch Halden (NOR) empfohlen. Sie sind von dort nun auf dem Rückweg nach Deutschland. Das nächste mal werde ich dort noch einen Halt machen.
Hafengebühren: –
Log: 15.95 sm
Grebbestad, 12. August 2025
Um 08:20 Uhr habe ich in Grebbestad abgelegt. Der Wind kam mit 3 Bft aus NW. Mit Vorwind ging‘s vom Ankerplatz weg, zuerst mit Gross und Genua, später mit ausgebauter Genua. Vor Koster habe ich kurz vor Mittag den Spi gesetzt. Der Spass war nur von kurzer Dauer; schon bald stellte der Wind komplett ab. Nach kurzer Pause drehte es vorlicher auf SW, was für mich auch gut war, so ging es nun mit Genua auf einem Amwindkurs flott bei Leichtwind voran. Kurz vor vier Uhr habe ich Grebbestad nach 20 sm erreicht. Die meisten Heckbojen waren noch frei und das anlegen klappte problemlos – eine Reservation über Dockspot ist in der Nachsaison nicht mehr nötig. Nur die Plätze längsseits waren schon belegt. Der Ort hat einwenig die Atmosphäre von Smögen: zahlreiche Boutiquen und Restaurants. Auch gut zum Einkaufen sind die beiden Supermärkte ICA und Coop. Nach guter Bordküche ging‘s in die Koje.
Hafengebühren: SEK 325.- (alles inkl., kein WLAN)
Log: 20.10 sm
Fjällbacka, 13. und 14. August 2025
Kurz nach 09:00 Uhr bin ich aus dem Hafen ausgelaufen – Ziel ist die nahe Lotseninsel Vaderoarna – die westlichsten Schären Schwedens. Schon kurz nach dem Hafen bin ich unter Segeln aus den Schären rausgekreuzt. Mit 2-3 Bft SW eine direkte Kreuz zu den Inseln. In den Schären folgte eine Wende der anderen und ich musste unzähligen Untiefen und Schären ausweichen. Eigentlich ein unsinniges Unterfangen; da der Weg nicht sehr weit war, machte diese unnötige Wenderei viel Spass. Zum Schluss gab es dann noch eine längere schöne Kreuz. Bei Storö kamen wir bereits wieder zwei Segelboote entgegen, die ich vor kurzem noch von weitem einlaufen sah. Es war mir sofort klar, der Hafen wird voll sein. Trotzdem bin ich zum Hafen hingefahren – ich wollte es mir ansehen, wenn ich schon hier bin, auch wenn es nur vom Boot aus ist. Ich versuchte noch mit Heckanker anlegen; habe dann aber abgebrochen – da die Lücke beim Steg ein privater Steg war. Sonst war es mir zu voll und es gab zu viele Schaulustige. Viele hantierten noch mit ihren Schärennägeln und befestigten ihre Boote. Wahrscheinlich war ich nur wenig zu spät. Als Einhandsegler ist das Anliegen am Fels mit Heckanker wirklich nicht einfach. Ich muss es mal an einem ruhigen Ort und gut vorbereitet probieren. Motor, Karte, Pinne, Steine, Leinen, Anker, etc. kontrollieren zu können, ist nicht einfach. Einen Schaden am Boot will ich unbedingt vermeiden. So habe ich den Hafen Storö wieder verlassen und habe mein Glück im Strömsund auf der Rückseite der Insel versucht. Ich habe den schmalen Sund aus Südwesten angelaufen. Auch nicht ideal, da 1 kn Strömung nach Norden setzte. Der Sund ist schmal aber nahe an den passierten Booten überall genügend tief. Auch hier gibt es schöne Felsliegeplätze; natürlich war alles belegt, v.a. Natürlich die beiden begehrten Holzstege. So kam Plan B zur Anwendung und ich machte einen Abgang nach Fjällbacka. Auf der Fahrt nach Fjällbacka habe mich bisschen geärgert, dass ich mich nicht irgendwo an ein Boot angelegt habe. Aber eigentlich habe ich ja schon genug Steine gesehen und so ist es ist ein Grund wieder zukommen. Das knapp 7 sm entfernte Fjällbacka ist ein malerischer Ferienort mit gutem Gästehafen. Auch hier merkt man, dass die Hauptsaison vorbei ist und es sind noch viele Heckbojen frei. Die farbigen Holzhäuser des Ortes sind am Fuss des Vetteberget und das sommerliche Treiben spielt sich rund um den Hafen ab. Nach dem Einkaufen im Coop bin ich den 1.5km langen Wanderweg auf den 74m hohen Vetteberg hinaufgekraxelt. Von hier aus hat man einen schönen Weitblick zu den Väderöarna und nach Grebbestad. Runter ging‘s dann den kürzeren Weg über die Holztreppe zum Hafen. Auch am Abend wieder Bordküche, heute mal Fisch. Der nächste Tag wird mangels Wind ein Hafentag. Am Nachmittag sogar bisschen Regen, auch wieder kühler. Das nächste Ziel ist Elös, die grösste Stadt auf der Insel Orust und der Heimatort der berühmte Schwedischen Hallberg Rassy Werft. Es soll kein malerischer Ort sein, liegt mit 30 sm Entfernung aber auf der Strecke. Ich habe gehört, dass in einer Woche Tag der offenen Tür der Werft ist (Öppet Varv 22 bis 24. August 2025). Evt. mache ich nun eine Bummelwoche und schaue mir mehrere schöne Orte und Ankerplätze auf der Strecke an. Auf der Hinfahrt habe ich einen Teil der Strecke ja eher schnell passiert. Auch haben mir meine Deutschen Nachbarn gesagt, dass unten in der Dänischen Südsee noch viel los ist und in Norddeutschland noch Ferien bis Ende August sind. Daher gibt es keinen Grund zu schnell südwärts zu kommen.
Hafengebühren: SEK 325.- (alles inkl., kein WLAN)
Log: 22.02 sm
Hunnebostrand, 15. und 16. August 2025
Um 9:00 Uhr ging’s nach einem kurzen Schwatz mit der Crew der Deutschen HR 31 Sundevit nebenan los. Beide ebenfalls Lehrer. Sie bleiben noch einen Tag und segeln dann auch in die gleiche Richtung. Vielleicht sieht man sich wieder. Der Wind weht mit 3 Bft aus SW. Meine Ziele liegen alle in Windrichtung. Bereits in der Hafenausfahrt habe ich das Gross gesetzt und so ging es sofort mit Kreuzen in den engen Schären weiter. Das erste Ziel war die Ankerbucht Dannemark. Die Bucht gehört zu den beliebtesten an der Westküste. Am Mittag war ich nach 9 sm dort. Meine Ankerversuche auf 3 bis 4 Meter scheiterten alle am Seegras. Mühsam musste ich mit dem Bootshacken das Seegras jeweils wieder entfernen. Anschliessend versuchte ich es auf 10 Meter Tiefe. Dort war Sandgrund, aber auch hier wollte der Anker mehrfach nicht vertrauenswürdig halten. Am späteren Nachmittag soll der Wind stark aufbrisen und so war mir dieses Unterfangen für die Nacht zu unsicher. Weiter ging’s nun mit Vorsegel und teils mit Motor die Passagen direkt in den Wind in den 5 sm entfernte Hafen von Hunnebostrand. Der Wind hat inzwischen auf über 15 kn aufgebrist. Hunnebostrand ist ein schöner Hafen, der in der Hochsaison meist überfüllt ist. Die Gästeboote liegen östlich der Insel Stora Göranso. Der Hafen südöstlich ist Eignern vorbehalten. Die grossen Boote liegen mit Grundgeschirr am Steg. Ich habe in einer guten Lücke neben einer fetten Hanse am Steg gut festmachen können und brauchte kein Leine aufzunehmen. Zwei Boote liegen so jeweils in einer Box. Auch hier Hafenflair wie in Smögen und den letzten beiden Häfen; für einen Freitag Abend aber schon relativ ruhig. Am Abend kam wieder die Sonne und es wurde wieder sommerlich. In der Ankerbucht Dannemark war es noch grau und bei der Anfahrt schon fast herbstlich diesig. Ich bleibe wieder eine Nacht – ich möchte nicht zu schnell südlich sein; so packe ich morgen wieder mal das Fahrrad aus und erkunde bisschen die Gegend und die anderen Häfen. Die letzten Tage waren sehr ähnlich und ich weiss manchmal kaum mehr, wo ich am Vortag war. Ich habe im Kopf nur noch einen Haufen Steine. Rund um die Insel Stora Göransö hat es viele schöne Buchten und Badestege, die zum Baden einladen. Im Dorf hat es einen grossen Coop Supermarkt. Die Eisdiele hat am Samstag Abend noch die letzten Glaces abverkauft – morgen ist bereits Saisonende. Es scheint, dass in Schweden die Saison nun bereits gelaufen ist.
Hafengebühren (< 10m): SEK 307.- (Mittelsaison bis KW 34, SEK 237.- + SEK 70.- (Strom), Hochsaison SEK 430.-, Nachsaison SEK 135.-), alles inkl., mit langsamem WLAN)
Log: 14.52 sm
Malmön, 17. und 18. August 2025
Um 09:30 Uhr habe ich in Hunnebostrand abgelegt. Der nette Schwedische Nachbar mit seiner schönen HR 310 aus Fjällbacka hat mir noch mit der Vorleine geholfen. Er meinte, es gäbe am Nachmittag viel Wind, ob ich das wisse – etwa 15kn sind vorausgesagt, er natürlich in m/s , wie die Schweden immer den Wind angeben. Für mich schöner Segelwind, wahrscheinlich dient seine schöne HR 310 auch nur als Motorboot mit Genua Unterstützung. Heute auch die ersten Meilen wieder Wende um Wende gegen den Wind, um aus den Schären zu Segeln. Ziel war es heute aussen rum zu Segeln um nicht den Sotenkanal südwärts zu motoren. Diese Abkürzung habe ich bereits auf dem Hinweg genommen. Als ich den äusserten Teil der Schäreninsel erreicht hatte, konnte ich abfallen und hatte einige Meilen Vorwind mit schönem NW-Wind mit 15kn. Vor Smögen konnte ich mit Q-Wende auf den Steuerbordbug abdrehen. Halsen tue ich ungern bei diesen Winden und Wellen, einfach materialschonender und sicherer. Jetzt ging’s mit Halbwind Richtung Insel Malmön. Es ist mir eine grosse Schwedische Decksalon Yacht mit schwarzen Segeln und Reff im Gross entgegen gekommen. Später kam diese Yacht dann plötzlich wieder von hinten und hat mich mit Daumen nach oben überholt. Wahrscheinlich haben sie Untiefen grossräumiger umfahren. Die letzten paar Meilen Amwind fuhr ich im Kielwasser der Decksalon-Yacht. Mit komplett ausgerollter Genua und ohne Autopilot konnte ich wieder bisschen aufholen. Das letzte Stück zum Hafen war wieder eine enge Kreuz. Nach knapp 20 sm bin ich vor 14:00 Uhr schon im Hafen. Auf der Innenseite der Hafenmole konnte ich gut längsseits anlegen. Die Plätze mit Heckboje sind auch alle frei; die Heckbojen sind hier so weit vom Steg, dass locker eine Superjacht anlegen kann. Der Hafen wieder ähnlich, wie die letzten drei Häfen. Saisonbedingt schon recht ruhig. Zwei drei schöne Restaurants und natürlich auch wieder ein Pelle Peterson Kleiderladen. Auch hier haben mich die 40% Rabatt nicht in den Shop gelockt. Abendessen an Bord, mal wieder bisschen die Vorräte aufbrauchen. Die nächsten Tage sind ja kurze Etappen geplant. Am Donnerstag möchte ich in Elös sein und das ist ja nur noch einen Katzensprung entfernt. Wenn ich schon mal hier bin und Hallberg-Rassy gerade Tag der offenen Türe hat, kann ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Wenn ich mich beim Boot vergrössere, wird mein nächstes Boot wahrscheinlich eine HR 310 sein: Eine HR mit Pinne und ohne Teakdeck, neu werden sie nicht mehr gebaut. HR baut nur noch grössere Boote. Für die nächsten geplanten Törns ist mein Boot aber noch tip top.
Hafengebühren (< 10m): SEK 294.- (Nebensaison Preis ab KW 33, SEK 219.- + SEK 75.- (Strom), sonst SEK 440.–, alles inkl., mit gutem WLAN)
Log: 18.80 sm
Lysekil Havsbadet, 19. August 2025
Heute eine schnelle Etappe: Ablegen kurz vor 09:00 Uhr, Anlegen bereits wieder kurz vor 11:00 Uhr. Zuerst mit Leichtwind und Vorwindkurs vom Hafen weg. Hinter mir dann schon schnell Regen in Sicht. Kurze Zeit später ist der Regen da. Erstmals wieder in das Ölzeug. Der Wind brist auch stark auf – es sind wieder 15-22kn. Mit Gross und teils eingerollter Genua geht’s auf ein flottes Stück mit Raum- und Halbwindkurs. Ab Lilla Körnä folgt mir ein Internationales Folkenboot (IF). Es holt von hinten auf. Ich muss das Gross teilweise aus der Hand fahren, so dass der Autopilot direkter durch die Schären fährt – so stark sind die Böen heute teils in den Schären. Zum Schluss ist er vor mir im Hafen; er ist unter Segeln in den Hafen und hat später auch wieder unter Segeln abgelegt. Ein Einheimischer, wahrscheinlich ist er am Mittag noch nach Fiskebäcksil. In Lysekil hat er nur jemanden abgeladen. Mit Navigation und Böen war ich gefordert; der Speed daher nicht immer optimal. Er meinte auch der Wind sei überraschend stark gewesen. Skandinavische Segler auf kleinen Booten beeindrucken teils sehr mit ihren Segelfähigkeiten – schön zum zuschauen. Im Hafen waren die meisten Plätze noch frei – kein Wunder, wenn man diese Uhrzeit in den Hafen einläuft. Wieder ein Anlegen am Steg auf der Leeseite längsseits. Kurz nach der Ankunft begrüsst mich das Nachbarboot, eine Excel 40, die unter Schwedischer Flagge fährt, aber Schweizer sind. Die Schwedische Flagge haben sie, weil unkomplizierter und günstiger. Sie haben das Boot damals in Schweden gekauft. Bei der Ankunft war es wieder trocken, aber immer noch bedeckt, sehr windig und kühl. Nach einer warmen Dusche, gönnte ich mir einen Lunch im Restaurant Havsbadet (von 11:30 – 15:00 Uhr) gibt’s hier Menüs mit Salat, Kaffee und Gebäck. In Schweden lohnt es sich am Mittag im Restaurant zu Essen – hier gibt’s tolle Menüs zu viel günstigeren Preisen als am Abend. Anschliessend noch ein Bummel durch die Stadt. Über der Stadt thront eine markante Granitkirche. Es gibt noch zwei weitere Häfen: den Fischereihafen beim Zentrum und weiter weg den Norra Hamnen. Für mich stimmt es hier im Havsbadet Hafen. Die Sanitäranlagen sind bisher die besten in Schweden. Das Zentrum ist nah und bietet alles was man zur Versorgung braucht; es ist nett hier aber nicht zwingend sehenswert. Für mich ist es aber mal eine Abwechslung zu den vielen roten und weissen Häusern der letzten Tage. Am Nachmittag kommt sogar wieder die Sonne und es wird wieder sommerlich. Der Wind rauscht immer noch durch den Hafen. Morgen ist schon Mittwoch und am Donnerstag geht’s nach Elös zum Tag der offenen Werft bei Halberg-Rassy. Bis Elös sind es nur noch mikrige 10 sm. Die Besichtigung ist eine einmalige Gelegenheit – hat mich aber eine paar schöne Segeltage gekostet. Nach über einem Monat Segeln hat mir bisschen Pause vom Segeln aber auch gut getan. Dann ist die Bummel-Woche aber beendet und es ist wieder mal Zeit für einen längeren Schlag, falls der Wind will. Die Gegend vor Göteburg kenne ich bereits einbisschen, da kann ich schon bisschen auf‘s Tempo drücken.
Hafengebühren (< 10m): SEK 250.- (Nebensaison Preis ab KW 34, sonst SEK 400.-, alles inkl., mit langsamem WLAN der Stadt)
Log: 6.79 sm
In der Nacht und am Morgen noch Regen und starker Wind aus Nord. Der Weg nach Ellös ist kurz, daher habe ich erst kurz vor 11:00 Uhr abgelegt. Das erste Stück war gegen den Wind unter Motor, anschliessend konnte ich auf eine kurze Kreuz Richtung Ellös. Der Hafen ist klein und schon fast voll. Neben einem Schwedischen Boot durfte ich seitwärts anlegen. Die Plätze mit Heckleine waren alle belegt und die Plätze ausserhalb der Mole mit Heckboje ungeschützt, unbeliebt und eher für grössere Boote geeignet. Da der Wind stärker werden sollte habe ich noch den Heckanker mit dem Kajak gesetzt. Den Anker des Schwedischen Bootes habe ich ebenfalls weiter entfernt neu gesetzt. Mein Anker war zuerst noch falsch zusammengebaut, so dass er gar nicht greifen konnte. Aber auch hier wieder Seegras und Matsch und der Anker hat sich auch mit Hilfe der Schweden Bertis und Erik nur zweifelhaft eingegraben. Der Anker der Schweden hielt fest. Es liegt wirklich nicht an Ankertechnik, wohl am Anker. Für die nächste Saison brauche ich zwei neue Anker, am Besten wohl Bruce-Anker. Im Supermarkt ausserhalb des Ortes war ich noch kurz einkaufen. Um 16:00 Uhr haben meine Schwedischen Nachbarn die Sauna im Badehaus reserviert. Der Badeplatz ist auch sehr schön. Ich konnte auch mit. Drei Saunagänge und anschliessendes Baden im Meer. Die Sauna hatte schönen Blick auf das Werftgelände von Hallberg-Rassy. Die besten Erlebnisse hat man mit Einheimischen. Erik und Bertil sind pensionierte Zwillinge aus Halmstad. Beide auch Windsurfer und super nett. Am Freitag ging ich zur Öppet Varv von Hallberg-Rassy. Zuerst machte ich den Werftrundgang. Die grossen Hallen und die Hightech-Maschinen, die für den Bau verwendet werden, sind beeindruckend. Die Qualität der Yachten ist mir bekannt. Aktuell sind gerade 20 Yachten hier in Ellös im Bau – vier «kleine» HR 340, drei HR 370, sechs 40er, zwei 44er, eine 50er, zwei 57er, eine 69er und eine fast fertige 64er. Laminiert werden die Yachten zuerst in Kungshamn, der Rest der Arbeiten erfolgt in Ellös. Die Werft gibt es nun schon 80 Jahre. Der aktuelle Chef Magnus Rassy war auf seiner ausgestellten 69er «Rassker». Auf der Boat-Show habe ich nur die kleinsten Modelle von Hallberg-Rassy, Linjett und Arcona von Innen angeschaut. Neu unbezahlbar. Es gab viele Stände mit Kleider, Zubehör und Essen. Eine ganz nette Outdoor-Messe. Zum Mittag gab’s Thai-Curry. Am späten Nachmittag sind Bertil und Erik weiter Rund Orust südwärts. Ich habe es geahnt und mein Anker hat nicht gehalten. So liege ich schon bald quer mit einem driftenden Heckanker. Zum Glück ist vis-à-vis ein Platz mit Heckleine frei geworden und ich konnte mit helfenden Händen diesen für die Nacht nehmen. Am nächsten Tag habe ich an der Hafen-Tankstelle noch meine beiden Kanister mit Diesel getankt. Leider war diese erst nach 10:00 Uhr offen. Für die folgende Fjord-Strecke bin ich froh, wieder bisschen Reserve zu haben. Ohne Öppet Varv lohnt sich ein Besuch von Ellös kaum. Guten Fisch und gutes Brot bekommt man bei der Fischfabrik und beim nahen Bäcker-Café.
Hafengebühren(< 13m): SEK 225.-, inkl. Strom, Wasser, Duschen, kein WLAN.
Log: 1.60 sm
Lyckorna, 23. August 2025
Nach dem erfolgreichen Diesel-Tanken konnte ich um 11.00 Uhr endlich ablegen. Auf Rat von Bertil und Erik nahm ich ebenfalls die Innenroute um Orust und Tjörn. Hier ist man windgeschützt. Die Schären sind anders als im Aussenschärenbereich grün und bewaldet. Hänge, Wiesen, Felder und kleine bunte Ansiedlungen säumen die Ufer. Eine schöne Abwechslung zu den kahlen Aussenschären. Es locken auch zahlreiche schöne Ankerplätze. Ich werde mit meinen Ankern aber nicht mehr ankern. Für die nächste Saison gibt es zwei neue Anker und eine SXK-Mitgliedschaft für die blauen Ankerbojen. Bis Vindö war es eine Kreuz; bis auf eine enge Stelle habe ich alles gesegelt. Ich passierte von weitem Henan, wo die Yachten von Najad und Arcona gebaut werden. Nach dem passieren der Brücke bei Vindö ging es mit Vor- und Raumwind flott südwärts nach Lyckorna. Lyckorna ist ein sehr kleiner Hafen. Die Hafengebühr wird im Hafenrestaurant bezahlt. Im Hintergrund des Hafens hat es prachtvolle alte Holzvillen, die den Glanz des mondänen Badeortes am Ende des 19. Jahrhunderts erahnen lassen. Heute Abend ist im Hafenrestaurant gerade eine Hochzeit und bis spät in die Nacht Musik. Der Wind bläst immer noch stark aus Nord. Zum Glück konnte ich das Boot von der Aussenmole in den Innenbereich in eine Box mit Ausleger verlegen. Bei den kleinen sanitären Anlagen hat es wieder eine Sauna, die sogar noch bis 21:00 Uhr in Betrieb war. Das Anlegen mit den Auslegern war auch fordernd, da ich die Leinen nicht an Pollern und Ringen festmachen konnte und die Ausleger recht wacklig waren. Der starke Wind schräg von vorne erschwerte das ganze.
Hafengebühren(< 10m): SEK 300.-, inkl. Strom, Wasser, Duschen, Sauna, kein WLAN.
Log: 21.03 sm
Askerön, 24. August 2025
Der Wind hat über die Nacht nachgelassen und kommt zum Glück immer noch aus Nord. Nach der Bucht von bei Lyckorna ging es heute mit Vorwind und ausgebaumter Genua südwärts. Der Wind war sehr unterschiedlich und böig. Nach dem Mittag hat der Wind wieder aufgebrist und es sind wieder 15kn. Ich versuchte ab Svanesund einem 8er zu folgen, doch dieses Unterfangen blieb natürlich chancenlos. Einmal kam mir Grosschiffahrt entgegen. Diese fährt von Stenungsund nach Uddevalla. Weil es so gut lief, bin ich an meinem Tagesziel Askerön vobei gesegelt in das nahe Stenungsund. Meine nächsten geplanten Stopps waren mir für heute zu weit, v.a. wenn der Wind nicht so geblieben wäre. Die Gästeplätze hier in Stenungsund sind eine Katastrophe und der Ort wahrscheinlich auch. Von weitem sah man schon die hellen Gasometer und Türme der Petrochemie. Z.B. Akzo Nobel ist hier Hauptarbeitgeber. Schnell bin unter Genua das kurze Stück retour nach Askerön. Askerön ist ein kleiner Anlagesteg und von bewaldeten Felshügeln umgeben. Kein grosser Komfort hier aber idyllisch. Ich liege als einziges Gästeboot längsseits am Steg. Hafenmeister ist noch keiner vorbei gekommen.
Hafengebühren: SEK 00.00, inkl. Strom, Wasser, Toilette (Code: 4444), kein WLAN.
Log: 11.69 sm
Astol, 25. August 2025
Kurz nach dem Ablegen um 09:00 Uhr passierte ich bereits die 43 m hohe Tjörnbrücke. Der Wind stets aus NE, teils sehr wenig Wind, nach dem Mittag zunehmend. Mit Gross und ausgebaumter Genua ging’s mit Kurs 210 Grad südwärts. Teils nur 1-1.5 kn Speed, aber bei bestem Wetter war ich geduldig. Die Strömung half immer mit 0.5 kn. Es waren nur eine handvoll Segelboote unterwegs. Schon von weitem sieht man die vielen weissen Häuser der Insel. Im Hafen von Astol habe ich um 13:30 Uhr längsseits angelegt. Der Hafenmeister hat mir eine windgeschützte Box mit Auslegern angeboten, so habe ich das Boot noch verholt. Da der Hafenmeister 1974 in Lyss bei Volvo gearbeitet hat, spricht er gut Deutsch. Auch hier merkt man die Nachsaison, es sind nur wenige Besucherboote im Hafen. Auch bei den Heckbojen liegen die Boote längsseits. Früher war Astol ebenfalls ein Fischerort. Vom Aussichtspunkt der Insel hat man bereits einen schönen Blick nach Marstrand.
Hafengebühren (< 10m): SEK 325.00, inkl. Strom, Wasser, Duschen, Toilette, gutes WLAN.
Log: 11.16 sm
Grötö, 26. August 2025
Kurz nach 09:00 Uhr habe ich bei schönem Sommerwetter und Wind aus SW in Astol abgelegt. Zuerst gab’s eine kurze Kreuz aus der Bucht vor Marstrand. Um 11.00 Uhr habe ich die Einfahrt zum Fahrwasser bei Ramholmen erreicht; fortan ging’s den Kardinal-Tonnen entlang bis Grötö. Es war ein schöner Amwind-Anlieger mit 3-4Bft aus SW. Es war wenig Verkehr auf dem Wasser, kein Vergleich zur Armada von Yachten bei der Hinfahrt auf der gleichen Route. Eine grosse Halberg-Rassy mit über 50 Fuss überholte mich locker mit 2 kn mehr Fahrt, wie ein Motorboot. Bei Gröto sah es kurz nach aufkommendem Regen aus. Daher war ich grad froh, dass ich hier einbiegen konnte. Es blieb zum Glück, bis auf einen späteren kurzen Nieselregen, trocken. Gröto ist ein kleiner Hafen und man kann längsseits am Quai festmachen. Es hat einen Fähranleger mit regelmässigen Fährverbindungen. Im Hafen liegt man sehr geschützt und ruhig; am Abend liege ich mit drei Schwedischen Gastbooten im Hafen. Gröto ist eine kleine autofreie Insel – etwa 500 Meter breit und 1’500 Meter lang. Im Süden hat es einen kleinen Berg, den «Huvudbergen». Von dort sieht man bis Göteburg und über deren schöne Schärenlandschaft. Leider gibt es keinen Laden zum Einkaufen; im Sommer gibt es wahrscheinlich einen Hafenkiosk. Ich machte einen kleinen Spaziergang über die Insel. Zum Glück musste ich nicht dringend einkaufen und kochen; es gab die leckeren Resten vom Vortag. Morgen hoffe ich auf guten Wind, so dass es möglichst weit südwärts gehen kann.
Hafengebühren (< 12m): SEK 240.00, inkl. Strom, Wasser, Toilette, Dusche, kein WLAN.
Log: 18.81 sm
Laesø Oesterby (Nr. 57), 27. – 30. August 2025
Ich war bereits früh wach, so ging’s um 07:00 Uhr bereits los. Wind aus Süd-Ost war angesagt. Plan A war südwärts Richtung Varberg, Plan B nach Anholt und Plan C nach Laesø. Mit einem Reff ging es auf Amwindkurs. Den Kurs südwärts konnte ich immer weniger halten: Die Strömung war gegen an und auch immer mehr Wellen. Sogar der Kurs nach Anholt war schwierig und Anholt doch sehr weit. So beschloss ich schon bald auf Halbwind nach Laesø abzufallen. Hier liegt man gut im Hafen, es hat einen Supermarkt und ich wollte schon lange mal eine Fahradtour über die Insel machen. Auf Laesø gibt es noch einiges zu entdecken. Bei der Anfahrt zum Hafen Oesterby sah ich schon weitem die Dannebrog, die königliche Yacht, vor Anker. Um die Yacht kurvte ein Motorboot. Aufgrund des starken Windes (15-20kn) und der Wellen bei der Überfahrt hatte ich zu meiner Schande immer noch die Schwedische Gastlandflagge oben. Von der Mole wurde ich von Schaulustigen freundlich begrüsst. Sie sagten mir, dass König Frederik X. und Königin Mary von Dänemark in einer Stunde ankommen. Im Hafen war schon der rote Teppich ausgerollt, die Militärmusik war bereit und Polizei und Militär waren vor Ort. Der Hafen ist leer und ich konnte meinen Platz frei wählen. Ich habe das Boot schnell längsseits am hintersten Steg im Lee festgemacht; so habe ich einen kurzen Weg zum Hafengebäude und gutes WLAN. König Frederik X. und Königin Mary besuchen für mich zufällig auf ihrer jährlichen Sommerreise gerade die Insel Læsø. Die Monarchen besuchten die Salzsiederei und die Sumpfgebiete der Insel. Um 14:15 Uhr kommt der königliche Tross dann angerollt. Die Monarchen steigen aus dem schwarzen Bentley und begrüssen das jubelnde Volk. Kurz drauf steigen sie in das Motorboot, das sie zurück auf die königliche Yacht bringt. Die Yacht war noch bis zur Nacht vor Anker. Der vierte und letzte Tag ihrer Reise findet für die Monarchen dann auf der Insel Samsø weiter südlich statt. Der nächste Tag war ein Hafentag, ein schöner Sommertag ohne Wind. Ich packte das Fahrrad aus und fuhr endlich mal in den etwa 50 Minuten entfernte Hauptort Byrum. In der Metzgerei gibt es gute Sandwiches. Dies hat mir der Schwedische Segler Anders empfohlen: Er hat mich und den Schwedischen Einhandsegler Lenard am Abend auf seinem Boot zum Shrimps Essen (Jomfruhummer) eingeladen. Er hat beim Fischer 4 kg Shrimps geholt. Er selber stammt ebenfalls aus einer Fischerfamilie aus Klädesholemen. Klädesholemen war mein zweiter Stopp in Schweden auf der Hinfahrt. Bei Byrum besuchte ich ebenfalls die Salzsiederei. Læsø ist bekannt für ihre Salzproduktion. Die Salinen werden in ihrer heutigen Form seit 1991 betrieben, aber die Salzgewinnung auf der Insel reicht bis ins Mittelalter zurück. Auf der Insel werden jährlich etwa 85.000 Kilogramm Salz produziert und im ganzen Land verkauft. Anschliessend besuchte ich das Bauernhof-Museum, ein Freilichtmuseum, das für sein Algen-Dach bekannt ist. Am Abend dann das Shrimps-Essen (Jomfruhummer) mit Anders und Lenard. Für den nächsten Tag ist wenig Wind angesagt, daher bleibe ich einen weiteren Tag. Es war ein Ruhetag. Ich ging kurz im Meer Baden und am Nachmittag fuhr ich zu den nahen drei Eichen Flöten. Leider war wenig Wind und man hörte kaum Töne. Auch der Samstag wird leider ein weiterer Ruhetag. Am Morgen ist es sommerlich und windstill. Zurerst wieder ein Bad im Meer, es ist immer noch wunderbar zum Baden. Zum Mittagessen gab’s Fisch-Frikadellen und zum Abendessen Scholle vom Fischer. Am Abend Regen. Der Wind war eher schwach und teils sind in der Nähe auch Gewitter durchgezogen. Am Abend war noch schöne Stimmung. Das Licht hier im Norden ist wunderschön. Es war glaub gut, dass ich noch einen Tag blieb. Ich plane nun am Sonntag früh abzulegen. Der Wind ist aus SE vorausgesagt.
Hafengebühren (<12m): DKK 220.- + Hafenkarte für Strom und Dusche, gutes Internet
Log: 32.20 sm
Anholt, 31. August, 1. und 2. September 2025
Heute ging’s bereits vor 07:00 Uhr los – ein langer Weg zur Insel Anholt stand vor mir. Zuerst idealer Wind mit 2-3 Bft aus SE für Gross und Genu, so gab‘s guten Speed auf Flachwasser bei schöner Morgenstimmung und ich bin gut um die Flachs bei Laeso gekommen. Mit meinen 1.30m Tiefgang konnte ich natürlich bisschen abkürzen; ein kleines Boot hat auch mal seine Vorteile. Schon bald ging‘s mit mehr SE-Wind (15kn plus Böen) und Reff 1 auf eine lange Kreuz. Kurz nach 13:00 Uhr habe ich meine Schweizer Freunde auf Böle Bonken gekreuzt. Sie sind in umgekehrter Richtung unterwegs. Leider hat‘s nicht für ein Hafentreffen gereicht, da wir heute beide den günstigsten Wind genutzt haben um weiter zu kommen. Es gab ein paar schöne Fotos beim Kreuzen. Ihr Winterlager ist nördlich in Strandby. Das kurze Wiedersehen auf See war trotzdem sehr schön. Zum Glück für mich hat der Wind bisschen östlicher gedreht und ich hatte zum Schluss einen besseren Anlieger zum Zielhafen. Die Kreuz wurde trotzdem lang und ich bin erst im dunkeln nach 09:00 Uhr im Hafen Anholt eingelaufen. Bei der Hinfahrt waren es nur etwas über 40sm, jetzt mit Kreuz knapp 60sm. Böle Bonken hatte nördlich noch ein Gewitter, davon blieb ich zum Glück verschont. Im Hafen habe ich längsseits am ersten Steg festgemacht. Ich habe erst danach gesehen, dass dieser Platz für Yachten über 50 Fuss reserviert ist. Diese Anforderung erfülle ich knapp nicht. Ich habe das Boot dann noch bisschen weiter nach vorne vor das Schild verholt, so dass mich am Morgen kein Hafenmeister weckt. Aber ich glaube das juckt zu dieser Jahreszeit niemanden mehr. Neben mir am Steg ein 50 Fuss Katamaran aus Deutschland.Ich glaube, die haben mehr Schnapsflachen in der Bar, als die Bar Dørken auf Anholt, die den „berühmten“ Anholt-Gin verkauft. Eine Hilfe beim Anlegen waren sie auch nicht, aber ich mache das An- und Ablegen inzwischen sowieso lieber alleine. Natürlich ist das Kat-Hochhaus hell beleuchtet. Gemäss ihren lauten Telefonaten laufen die Geschäfte in Deutschland aber auch nicht mehr so gut – schuld sei die Regierung, vielleicht sind sie ja auch bald kleiner unterwegs. Zum Schluss ging es fast ohne Znacht müde ins Bett. Der 1. September wurde ein Hafentag. Wind aus SE mit 20-30 kn war nicht‘s für meine geplante Route nach Süden. Anholt ist schon lange meine Lieblingsinsel, daher sind Hafentage hier kein Problem für mich. Viel Stand nicht auf dem Programm: Bisschen Bootsunterhalt; jetzt ist auch noch die Steuerbordseite an der Wasserline geputzt. Dort hatte ich einen Bart von Algen aus Schweden. Die Backbordseite habe ich bereits in Laseo geputzt. Die Seite des längsseits Anliegens war daher schon vor dem Einlaufen fix. Neben mir liegt ein pensionierter Däne aus Marstal mit einer wunderschönen Impala 31. Als ehemaliger Bootsbauer und Seemann hat es alles selber ausgebaut. Die Werft in Fabourg der Impala gibt es schon länger nicht mehr. Zum Abendessen gab es feine Omnia-Küche mit Pilzen und geräuchertem Lachs. Da der Supermakt bei der Kasse Internetausfall hatte, konnte man heute nicht mit Karte bezahlen. Ich durfte später zurück kommen und mit Euro bezahlen. Das Vertauen des Verkäufers war sympathisch, so wie alles auf der Insel hier. Wunderschöne Natur und nette Menschen – mehr braucht es nicht. Bei meinem kurzen Spaziergang auf den Nordberg habe ich eine ganze Schüssel Beeren gesammelt; das gibt in den nächsten Tagen leckeres Frühstück. Am Abend gab’s einen schönen Sonnenuntergang und viel Regen. Ich wollte noch auf einen Schlummertrunk in die Dørken-Bar. Die Bar war leer, so habe ich nur eine Flasche Gin als Mitbringsel gekauft und bin wieder zurück aufs’ Schiff. Auch der Dienstag ist ein weiterer Hafentag für mich. Es ist gar kein Wind – viele Boote sind unter Motor weg. Meine Ziele sind aber wieder 40sm entfernt und diese Strecke möchte ich nicht motoren. Grena mit 25 sm Entfernung möchte ich dieses Jahr meiden. Ich möchte durch den Öresund heim.
Hafengebühren (< 29 Fuss): DKK 165.- (Nachsaison, vorher DKK 225.-), plus Hafenkarte mit Depot), kein WLAN, Internet nur in der Dørken-Bar.
Log: 57.22 sm
Torekov (SWE), 3. bis 5. September 2025
Um 06.00 habe ich auf Anholt abgelegt. Am Vorabend habe ich bereits alles bereit gemacht, so ging das Ablegen am Morgen rasch. Für heute war zunehmender SE-Wind vorausgesagt. Bereits in der Hafenausfahrt ist das Gross gesetzt. Zuerst ging’s kurz auf Steuerbordbug um mich von den Untiefen vor Anholt frei zu Segeln. Nach der Wende ging’s mit Amwindkurs 138 Grad südwärts. Schöne 3-4 Bft Wind auf noch flachem Wasser bringen mich gut voran. Die Morgenstimmung mit Sonnenaufgang über Anholt im Osten ist fast kitschig. Eine grosse Faurby mit mehr Tiefgang, die die Untiefen weiträumiger umfahren hat, holt mich mit ihrer Länge – Länge läuft – später wieder ein. Den anfänglichen guten Kurs nach Gilleleje konnte ich nicht halten. Der Wind drehte zunehmend südlich und wurde stärker. Die Wellen wurden immer höher. Zuerst bin ich noch mit gerollter Genua und Gross, später mit Reff im Gross unterwegs. Der Kurs wurde weiter schlechter, so musste ich am Nachmittag doch Torekov in Schweden ansteuern. Eine weitere Kreuz nach Gilleleje war mir zu lange und wäre wieder in die Nacht gegangen. Gilleleje kenne ich bereits und Torekov ist für mich ein schöner neuer Hafen. Die Überhöhe vom Morgen konnte ich zum Schluss gut brauchen. Bei stark aufgefrischtem Wind lief ich nur noch auf 90 Grad – ein Anlieger zur Insel Hallands Väderö vor Torekov. Kurz begleitete mich noch ein Schweinswal. Zwischen der Insel und dem Hafen gab es eine weitere Kreuz; kurz vor 18:00 Uhr erreichte ich den Hafen von Torekov. Es gab einige grüne Plätze, so nahm ich eine Box mit Ausleger – ich konnte wählerisch sein. Das Wetter macht es einem im Moment nicht einfach südwärts zu kommen. Entweder kommt der Wind aus Süden oder es ist Flaute, so ist der nächste Tage ein Hafentag mit kaum Wind aber mit schönem Sommerwetter. Torekov war schnell erkundet. Viele Geschäfte und Restaurants haben geschlossen. Es gibt ein kleines Schifffahrtmuseum im Heckteil der FRAM aus Brantevik mit Ausstellungsstücken von gestrandeten Frachtseglern. Nach einem Einkauf im ICA gab’s Bordküche. Die Pasta reicht für weitere Tage. Es ist praktisch, wenn man nach einem langen Segeltag nur etwas selber gekochtes wärmen kann. Auch der Freitag, 5. September ist ein Hafentag – es regnete bis am späten Nachmittag. Bertil hat mir geschrieben, dass Hovs Hallar lessig sei. So packte ich noch das Fahrrad aus und fuhr hin. Das Naturreservat Hovs Hallar liegt rund sieben Kilometer nördlich von Torekov und umfasst einen steilen Küstenabschnitt. Die Küste bei Hovs Hallar ist von fantastischen Felsstränden und Höhlen gesäumt. Zerklüftete Felsvorsprünge und Klippen geben der Landschaft einen wilden und kargen Charakter, der an den äussersten Norden von Norwegen erinnert. Die Prognose für Samstag, 6. September schaut wieder gut aus und es soll südlich von Helsingør gehen. Ziel wäre Humlebaek mit dem Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark.
Hafengebühren (< 10m): SEK 209.- (CHF 18.50), alles inkl., gutes WLAN
Log: 50.38 sm
Humlebaek (DK), 6. September 2025
Um 07:30 Uhr ging’s los. Die Windprognosen mit Westwind und das Sommerwetter sind Bestens für einen längeren Segeltag. Ich nutzte den stärkeren Wind am Morgen und kam mit einem Schlag direkt zum Leuchtturm Kullen; er markiert die nördliche Öresundmündung. Von hier konnte ich Richtung Hellsingör abfallen. Das Queren des Verkehrstrennungsgebietes war tricky, es war viel Frachterverkehr heute. Die Querung des Verkehrstrennungsgebietes muss rechtwinklig erfolgen. Die schmalste Stelle des Öresunds passierte ich anschliessend bei Helsingør auf der Dänischen Seite. Vorbei ging’s am Schloss, welches immer wieder imposant ist. Das Schloss Kronborg ist als Schauplatz von Shakespeares Hamlet weltberühmt. Um 14:30 Uhr habe ich Humlebaek erreicht. Zuerst machte ich an der Mole der Hafeneinfahrt fest. Der nette Hafenmeister gab mir dann aber noch eine freie Box im Inneren des Hafens. So liege ich ruhig und zentral. Für’s Museum ist es heute leider zu spät, da sie am Samstag schon um 18:00 Uhr schliessen. Im Hafen gibt es kostenlose Fahrräder, so machte ich noch eine kleine Fahrradtour im Dorf.
Hafengebühren (8-10m): SEK 220.-, alles inkl. (ausser das Warmwasser der Duschen – immer noch mit Münz), kein WLAN (dafür gibt’s WLAN im und ums Museum)
Log: 28.80 sm
Ven Kyrbacken (SWE), 7. und 8. September 2025
Heute Morgen zuerst ein schneller Einkauf beim Bäcker in Humlebaek. Hier bekam ich das beste Brot seit der Schweiz; natürlich gönnte ich mir auch noch etwas Süsses dazu. Um 11:00 Uhr hat das Louisiana Museum of Modern Art geöffnet und ich hab mir tolle Kunst angeschaut. Das Museum verfügt über eine breite Sammlung von modernen Kunstwerken, Gemälden, Skulpturen und Videos. Es sind Werke von Alberto Giacometti, Jean Tinguely, Andy Warhol, Pablo Picasso, etc. ausgestellt. Das Museum hat zwischen den beiden Flügeln des Museums einen tollen Skulpturengarten mit herrlichem Blick über den Öresund. Nur wenige Meter davon entfernt liegt mein Boot im Hafen. Am Nachmittag habe ich bei sehr leichtem Wind noch abgelegt und bin wieder nach Schweden zur Insel Ven gesegelt. Die Insel Ven liegt mitten im Öresund, auf halbem Weg zwischen Schweden und Dänemark. Ven ist seit 1658 (Frieden von Roskilde) schwedisch. Die Schweden haben damals Bornholm gegen Ven getauscht. Zum Segeln war es bei schönstem Sommerwetter nur eine kurze Kreuz von knapp 10sm. Das letzte Stück musste ich motoren, da der Wind komplett eingeschlafen ist. Anlegen konnte ich in einer Box mit Pfählen direkt am Quai. Die meisten Boote verlassen den Hafen und kehren nach Schweden oder Dänemark zurück – es ist Sonntag Abend und das Wochenende ist vorbei und die Arbeit ruft. Der Abend im Hafen ist ruhig – ganz anders als während der Saison, wo es hier sehr voll sein soll. Ich machte noch einen kurzen Abendspaziergang zur Kirche über dem Hafen, von wo man eine tolle Aussicht über den Öresund hat. Als ich am Montagmorgen das Steckschott öffnete, nicht zu glauben, der erste Nebel und kein Wind. So packte ich später das Fahrrad aus und machte eine Tour über die Insel. Die Insel ist nur ca. 2,5 km mal 4,5 km gross und mit dem Fahrrad schnell abgefahren. Knapp 400 Menschen leben permanent hier. Bei Bäckviken stehen wahrscheinlich über 1’000 Mietfahrräder – einfach auszumahlen was hier im Sommer los ist. Heute war ich fast der einzige Velofahren. Zuerst fuhr ich Richtung Norden zum Hafen Norreborg – auch ein schöner Sportboothafen. Weiter ging’s meist auf einem Uferweg zum Hafen Bäckviken. Hier kommen die Fähren von Landskrona (SWE) an. Für Sportboote der schlechteste Hafen auf Ven und kaum zu empfehlen. Kyrkbacken ist sicher der schönste Hafen; dementsprechend auch der von Sportbooten bevorzugte Hafen. Zurück zum Hafen fuhr ich noch am Nämdemansgården vorbei. Es ist ein Heimatmuseum in Form eines originalen vierflügeligen Bauernhofes – ein schönes Gebäude. Der Bauernhof stammt aus dem Ende des 18. Jahrhunderts und war bis 1991 bewohnt. Heute wird er vom örtlichen Heimatverein als Museum für die Geschichte der Insel betrieben. Das Museum war bereits geschlossen, resp. öffnet nur noch am Wochenende. Es waren gerade Leute vom Heimatverein vor Ort; so bekam ich doch noch ein paar nette Erklärungen zum Hof. Das Tycho Brahe Museum habe ich nicht besucht. Es ist ein Forschungszentrum in Form eines Schlosses und ein Observatorium. Gestern hätte man hier sicher den Blutmond sehen können. Auch am späten Nachmittag gibt’s noch keinen Wind, dafür zum Glück wieder Sonne.
Hafengebühren (0-9 m): SEK 375.-, alles inkl., gutes WLAN
Log: 7.32 sm
Dragør (DK), 9. September 2025
Am Morgen war’s wieder herbstlich. Doch bald schon war der Wind ideal und die Sonne da; so ging’s kurz vor 10:00 Uhr los. Beim Segel setzen in der Abdeckung der Insel Ven hat es bereits 10kn aus SE. Mit leicht gerollter Genua ging’s südwärts Richtung Kopenhagen und Öresundbrücke. Um 13:00 Uhr machte ich einen kurzen Halt beim Flakfort. Der Hafenmeister wollte auch nur für einen kurzen Halt gleich DKK 110.-. Ich war das einzige Boot und alles geschlossen – schnell bin ich wieder weg. Zum Schluss kam der Wind wieder südlicher und aus einem schönen Anlieger nach Dragør gab’s noch ein paar extra Meilen Kreuz. Vor Kopenhagen Kastrup Frachtverkehr, ein Windpark und Untiefen, die beim Kreuzen zu beachten waren. Kurz vor 16:00 Uhr habe ich im alten Hafen Dragør in einer freien Box angelegt. Ich bin wieder zurück in Dänemark. Unweit vom alten Hafen gibt es auch noch einen Yachthafen. Hier liegt man aber zentraler. Die Boxen wieder für Dänemark typisch: schmal (2.75m) und lang – neben mir liegt eine klassische Luffe 37 – bei mir sind die Heckleinen entsprechend wieder sehr lang. Vor dem Hafenbüro und Restaurant wäre das Liegen noch Längsseits und an Heckleine möglich gewesen. Hier am Steg liege ich bevorzugt abseits und ruhig. Hungrig ging’s nach dem Anlegen direkt ins Restaurant. Im Hafen-Café Blink gab’s für mich Stjerneskud und Bier. Leider einer der schlechteren Stjerneskuds, die ich in Dänemark je hatte. Da ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte, war mir sogar das egal. Anschliessend ging ich noch zum Lidl Einkaufen. Jetzt habe ich für die nächsten Tage wieder Vorräte und kann wieder kochen und während dem Segeln eine Kleinigkeit Essen. Dragør liegt südlich des Kopenhagener Flughafens und ist nur eine halbe Stunde von der Stadtmitte Kopenhagens entfernt. Dragør ist ein altes Fischerdorf, heute dominieren aber Touristen und Sportboote das Hafenbild. Am Wochenende kommen vor allem Boote aus Schweden. Ockergelbe meist einstöckige Seefahrerhäuser mit roten Ziegeldächern und dunkelgrüner Fensterbemalung prägen das Stadtbild der Dragører Altstadt. Mit dem Bus kommt man schnell in das Nahe Kopenhagen. Wahrscheinlich bin ich Morgen aber schon wieder weiter. Der Wind bestimmt im Moment den Takt der Reise.
Hafengebühren (0-10 m): DKK 245.- (CHF 30.65), (+ Hafenkarte für Strom), gutes WLAN
Log: 22.31 sm
Rødvig (DK), 10. September 2025
Aus einem Kopenhagen oder Malmö Aufenthalt wurde es dieses Jahr leider nichts – ich „musste“ weiter. Heute war starker Wind angesagt, der mich mit Halbwind über die Koge-Bucht nach Rødvig brachte. Hier kann man problemlos vorbei Segeln, von weitem sieht man Industrie. Gestartet bin ich um 09:45 Uhr mit SE 15kn. Der Wind frischte immer mehr auf; gegen Mittag waren es 25kn+. Auch kamen ordentliche Wellen angerauscht, die den Autopiloten wieder abhängten. So musste ich permanent in der Nähe der Pinne sein, wenn sich die Pinne nach oben anhebte. Leider kann ich die Pinne nicht nach oben arretieren, da ich sie zum Öffnen der Backskiste anheben muss. Um 13:30 Uhr hat es kurz geregnet und danach hat der Wind zum Glück wieder auf angenehme 15kn abgenommen. Um 16:00 Uhr habe ich längsseits windgeschützt am Pier angelegt. Im Jahr 2022 waren dort noch Boxen mit Pfählen. Der Hafen Rødvig wurde Im Herbst 2023 bei der Jahrhundert-Sturmflut stark beschädigt. Jetzt ist alles wieder top hergerichtet. Am Abend gab’s Pasta und frühe Nachtruhe.
Hafengebühren (0-9 m): DKK 155.- (+ Code für Strom), WLAN schlecht
Log: 23.82 sm
Kalvehave (DK), 11. September 2025
Auch heute wieder eine mir bekannte Route. Bereits im letzten Jahr bin ich auf diesem Weg heimwärts. Nach dem Regen am Morgen ging’s kurz vor 10:00 Uhr los. Zuerst eine schöne Kreuz mit SE 10kn+ zum Bøgestrøm – entspanntes Segeln bei schönem und warmem Wetter. Im Bøgestrøm musste ich motoren, da der Wind im engen und untiefen Fahrwasser genau von vorne kam. Auch hat der Wind wieder auf SE 15+ aufgefrischt. Das letzte Stück konnte ich mit einer Kreuz zum Hafen Kalvehave wieder Segeln. Um 16:00 Uhr bin ich hier. Ich habe fast wieder im gleichen Platz angelegt, wie im Vorjahr. Beim Abendessen hat der Wind kurz mit Regen auf 30kn+ aufgefrischt. Innert Minuten war der Spuck vorbei und anschliessend war Flaute mit einem Regenbogen. Das Hafencafé ist geschlossen und der Hafen menschenleer. Die nächsten Tage werden herausfordernd. Nächste Woche soll einige Tage sehr starker Wind (30kn+) sein, was möglicherweise mehrere Hafentagen für mich bedeutet. Ziel ist es noch einen guten Hafen zu erreichen.
Hafengebühren (0-9 m): DKK 190.-, alles inkl, gutes WLAN
Log: 22.71 sm