Kappeln, Grauhöft (Nr. 19), 1. August 2021:

Heute gemütlicher Hafentag. Am späten Nachmittag gings zum Essen nach Kappeln. Das Restaurant Cameo war wieder ausgebucht, so gab es auch heute leider keine Hexenpfanne. Im Restaurant „La Dolce Vita“ gabs dann Indisches Chicken Tikka Masala. Mein Vater fuhr danach um 20:00 Uhr zurück in die Schweiz. Ab jetzt geht es nun Single-handed weiter. Ich bin schon ganz nervös, alleine durch die Ostsee zu Segeln.


 

Marstal, (Nr. 149), 2./3. August 2021:

Heute das erste Ablegen Single-handed auf dem Meer. Ich wollte heute unbedingt los; die Wetterprognose hat zwar erneut satt Wind angesagt, das Wetter sollte aber gut sein. Die Prognosen sind dann auch exakt eingetroffen. Um 09:00 Uhr legte ich in Grauhöft ab. Ich verabschiedete mich von Georg und Peter und sie halfen mir noch beim Ablegen. In der ersten Rechtskurve in der Schlei kreuzte ich bei der roten Tonne noch einen Schweinswal und schon gings unter Genua mit räumlichem Kurs aus der Schlei raus auf die Ostsee. Mit Kurs 65 Grad gings nach Marstal; immer mit räumlichem Wind zwischen 15 und 20 Knoten. Vom Starkwind der letzten Tage gabs auch ordentlich Wellen, so war ich die ganze Zeit an der Pinne. Um 14:30 Uhr habe ich dann nach 25sm in Marstal angelegt: Eine lange schmale Box mit Seitenwind (typisch für dänische Häfen) – es gibt einfacheres; aber jetzt liege ich sicher. Ich werde noch einen weiteren Hafentag einlegen und morgen die weitere Route planen. Zwei Übernachtungen sind bereits gebucht. Marstal ist eine Hafenstadt an der Südostspitze der dänischen Insel Ærø. Die Zeit der berühmten Marstalschoner ist längst vorbei, doch noch immer strahlt Marstal die Atmosphäre jener Tage aus. Um die Jahrhundertwende war eine Flotte von über 300 Segelschiffen hier beheimatet.

In der ersten Woche gings mit meinem Vater um die Insel Als. Im Moment wird’s jetzt wohl Rund Fünen (Fyn). Evt. aber doch noch Richtung Schweden – ich habe ja noch viel Zeit. Ein paar Hafentage müssen aber immer wieder drin liegen. Nach einem Tag Single-handed Segeln bei 4-6 Bft bin ich nun aber schon ganz schön ko.

Am 3. August ein Hafentag bei schönem und warmem Wetter. Am Morgen habe ich endlich mal die Wäsche gewaschen. Am Nachmittag gings mit dem Klapprad nach Ærøskøbing. Ca. 12km herrlich dem Meer und Weizenfeldern entlang. Ærøskøbing liegt in der Mitte von Ærøs Nordküste. Ærøskøbing ist eine schöne, mittelalterliche Hafenstadt mit kopfsteingepflasterten Gassen, schmucken Häusern und kleinen Geschäften. 

Log: Tag: 25 sm, Total: 172 sm

Kosten: Boot: DKK 160.-/Tag, Duschen, Strom und WLAN sind inkl.


 

Rudkøbing, (Nr. 153), 4. August 2021:

Ich habe heute Morgen um 08:00 Uhr in Marstal abgelegt. Mein Plan war es bis Lundberg zu Segeln. Durch die nordöstliche Ausfahrt mit Motor, dann gleich Gross und Genua gesetzt. Bei leichtem Wind und sehr schönem Wetter gings auf einem Amwindkurs flott voran. Mehrmals gekreuzt bis der Wind dann gegen 11:00 Uhr eingeschlafen ist. Auf den Amwindkursen erstmals den Autopiloten ausprobiert – ging gut und machte das Segeln viel entspannter. Mit Motor gings nördlich gegen 1.5kn Strömung. Nach etwa 1.5 Stunden motoren hatte ich genug. Es ist inzwischen auch recht heiss geworden. In der Schweiz soll es kalt und regnerisch sein – verkehrte Welt! So bog ich noch vor der Sio Sund Brücke nach rechts in den Hafen Rudkøbing ab. Im Yachthafen fand ich gut Platz. Ich war ja auch noch sehr früh; aber auch am Abend gibts noch gut Platz. Rudkøbing liegt auf der Westseite von Langeland und ist deren „Hauptstadt“. Frühes Abendessen in der Fisk & Røgeri direkt am Hafen: Leckeren frischen Fisch mit Kartoffelsalat. Auch in Rudkøbing gibt es Kopfsteinplasterstrassen und schmale Gassen. Ein Stopp hier hat sich gelohnt!

Log: Tag: 13.1 sm, Total: 185.1 sm

Kosten: Boot: DKK 160.-/Tag, Duschen, Strom und WLAN sind inkl.


 

Lohals, (Nr. 158), 5. August 2021:

Heute knapp vor 10:00 Uhr abgelegt, dann unter Segeln die Sio Sund Brücke passiert und weiter bis nach Lohals gesegelt. Ein schöner Anlieger mit immer mehr auffrischendem Wind aus SE. Morgen soll gemäss Prognose erneut ein Starkwindtag sein (20-25kn SE). Korsor war mir doch bisschen zu weit, so habe ich bereits um 14:00 Uhr in Lohals fast ganz an der Nordspitze von Langeland angelegt. Wieder habe ich bei den kleinen Booten gut Platz gefunden. Ein kleiner gemütlicher Ort, wo es alles gibt was man braucht. Im Hafen gibt es sogar kostenlose Fahrräder; so bin ich dann noch ein paar Kilometer an den Nordstrand geradelt. Von dort konnte man die Storebæltsbroen (Große-Belt-Brücke) schon gut sehen. Im Hafen gabs dann zum Abendessen ein leckeres Fischbrötchen. 

Log: Tag: 16.28 sm, Total: 201.2 sm

Kosten: Boot: DKK 150.-/Tag, Duschen, Strom und WLAN sind inkl.


 

Korsør, (Nr. 170), 6. August 2021:

Heute war starker Wind angesagt. Zuerst wollte ich eigentlich einen Hafentag einlegen – Langeland ist auch wirklich schön und mit dem Fahrrad hätte ich noch einiges erkunden können. Der SE-Wind war in Lohals aber am Morgen nicht so stark; so entschied ich mich doch abzulegen. Nicht so stark, weil in der Landabdeckung! Aber auch draussen gings, es hat eifach gute Böen reingehauen. So habe ich dann gleich ausserhalb vom Hafen ein Reff ins Grosssegel gemacht und auch die Genau reduziert. Jetzt gings mit einem Anlieger flott nach Korsør – SE-Wind zwischen 15 und 25Kn. Die Storebæltsbroen (Große-Belt-Brücke) kommt immer näher und die grossen Frachter sind auch schon in Sicht. Für nach Korsør muss ich den Hauptschifffahrtsweg kreuzen. Die Ansteuerung von Korsør war dann einfach, einfach nördlich der grünen Tonne bleiben. Vor dem Hafen das Schiff klar gemacht und dann rein in den Hafen. Die Boxen liegen alle quer zum Wind, d.h. Anlegen mit kräftigem Seitenwind. Ich habe eine gute Box gefunden; es war auch noch einiges frei.  Auch hier sind die Boxen wieder lang. Meine Achterleine war bisschen zu kurz, so musste ich dann eine zweite werfen (mehrmals werfen – ein Cowboy bin ich wirklich nicht); so dass ich dann doch noch schön an den Steg kam. Die Vorleinen hat mir ein Segler am Steg bereits fixiert. Dann noch alle Essenreste verwertet und ein Anlegerbier – das habe ich mir gegönnt. Das war wirklich eine Herausforderung, alleine den grossen Belt zu kreuzen und der Wind war schon im oberen Bereich. Aber das Boot läuft super und sicher. Der Speed war selten unter 6kn. Dann noch ein kleiner Spaziergang in den Ort – Korsør hat nicht wirklich viel zu bieten. Ein sehr verschlafener Ort. Nur ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt eingekauft. Der Yachthafen ist aber gut. Auch jetzt am Abend (21:30 Uhr) haut es noch Böen rein, es schaukelt und pfeifft. Mal schauen was der Tag morgen bringt. Ich möchte einfach weg aus diesem Kaff.

Log: Tag: 14.36 sm, Total: 215.3 sm

Kosten: Boot: DKK 135.-/Tag, Strom und WLAN sind inkl. Duschen mit Guthaben.


 

Reersø, (Nr. 167), 7./8./9. August 2021:

Nach dem Ablegen gings heute gleich unter der Storebæltsbroen (Große-Belt-Brücke) durch. Ein imposantes Bauwerk. Dann weiter Vorwind unter Schmetterling oder mit Kreuzen vor dem Wind ein kurzer schöner Segeltag nach Reersø. Das Wetter war stets sonnig. Der SW-Wind frischte bis zum Haffen immer mehr auf. Reersø liegt auf der Westseite von Seeland. Im Hafen gab es wieder einige freie Boxen. Hier wieder mal passende Längen; aber auch wieder mit starkem Seitenwind. Beim Greifen der Sorgeleine mit dem Bootshaken, dann grad den oberen Teil des Bootshakens im Wasser versenkt. In der Eile habe ich ihn zu wenig zusammengeschraubt. Nach kurzem Tauchen im Hafen habe ich ihn zum Glück wieder gefunden. Bei starkem Seitenwind ist das Anlegen Single-handed einfach mühsam. Das richtige Timing zwischen Schnell und Langsam habe ich noch nicht ganz draus. Aber eben Schnell bedeutet auch grosser Schaden und Langsam nur kleiner Schaden. Ich habe noch einheimischen Dänen zugeschaut (und geholfen) und sogar die hatten Mühe, obwohl ihre Leinen bereits in ihrer eigen Box richtig abgelängt waren. Einhand fehlen einem beim Anlegen einfach ein paar Hände. Die kleine herzige Ortschaft ist dann etwa 1km vom Hafen entfernt. Im Stadtkern gibt es ein über 300 Jahre altes Gasthaus und eine Kirche, ein idyllischer Stadtkern. Einen Supermarkt gab es nicht; ein Spaar scheint wegen Reichtums für immer geschlossen. Für Morgen habe ich noch keinen Plan, evt. ein Hafentag. Sonst wird es ein längerer Segeltag, ich bin aber gerade sehr müde und der Wind ist auch eher wieder stark angesagt. Auch fällt bisschen die Entscheidung, ob nun die Reise doch noch nach Schweden führen wird. Die Entscheidung mal wieder überschlafen. Im Moment lässt es sich hier in Reersø gut aushalten. Mit Essen bin ich noch gut versorgt und es ist schön ruhig. Am 8. und 9. August zwei Hafentage in Reersø.  Ich bin nicht bereit für eine längere Passage und aktuell regnerisches Wetter mit Starkwind. Ich bin müde, daher mal bisschen Boat-Office. In Ruhe habe ich die kaufmännische QV-Prüfung B-Profil fürs 2022 geschrieben – Pendenz vorzeitig erledigt. 

Log: Tag: 13.6 sm, Total: 228.6 sm

Kosten: Boot: EUR 18.-/Tag, Duschen, Wasser, Strom und WLAN sind inkl. Sogar die Waschmaschine wäre kostenlos.


 

Ballen (Samsø, Nr.92), 10. August 2021:

Heute Ablegen bei SW-Wind mit 15kn und recht ordentlichem Wetter. Zu Beginn gleich ein Reff 1 ins Gross eingelegt, und um die Landzunge bei Reersø gekreuzt. Auf räumlichem Kurs gings anschliessend nach Ballen auf Samsø. Um 13:00 gab es plötzlich einen Platzregen und der Wind war weg. Die Genua eingerollt und eine kurze Verpflegung zu mir genommen und schon war der Wind glücklicherweise wieder zurück, so gings dann ungerefft wieder auf räumlichem Kurs mit teilweise Speed über 7kn nach Ballen. In Ballen waren bei meiner Ankunft knapp vor 16:00 schon viele Boote im Hafen. Im habe mich ins Päcklein gelegt, später kamen noch zwei Boote dazu. Zum Kochen war ich zu müde, so gabs im Hafen Fischfrikadellen mit Kartoffelsalat und ein Bier. Im Päcklein liegen ist schon bisschen ungemütlich. Leider habe ich auch noch verkehrt herum angelegt, eigentlich gut- aber mein Stromkabel reichte dann nicht bis zur Säule. Aber kein Problem; die Batterie hatte immer noch über 90% Kapazität und Kaffeewasser kochte ich dann mit dem Diesel-Herd. Ballen ist ein schöner Hafen, der recht voll wird. Es hat ein paar Restaurants, ein Supermarkt und ein paar kleine Läden. Und schon legen hier auch einige Yachten über 50 Fuss an. So ergibt sich gleich eine gediegene Atmosphäre; ich bin aber froh am nächsten Tag wieder weiterzukommen. 

Log: Tag: 27.0 sm, Total: 255.0 sm

Kosten: Boot: DKK 130.-/Tag, Duschen, Wasser und WLAN inkl.


 

Sejerø (Nr. 255), 11./12. August 2021:

Um 10:00 Uhr bei schönstem Wetter und 4Bft SW-Wind in Ballen abgelegt. Auf direktem Vorwind-Kurs gings für 17sm nach Sejerø. Kein Spi gesetzt und teilweise halt bisschen gekreuzt, so dass der Kurs bisschen ruhiger zu Segeln war. So sind es halt etwa eine 1sm mehr geworden; war ja keine Regatta. Im Hafenhandbuch steht, dass man auch hier häufig im Päcklein liegt; so bin ich es mir hier auch gewohnt; denn Ballen und Sejerø habe ich auf den Meilen-Törns vor 15 Jahren schon mehrfach angelegt. Von weitem habe ich aber schon gesehen, dass es kaum Masten im Hafen hat. So konnte ich gut an der Innenseite der Mohle anlegen. Diese Mohle scheint neu; imposant hoch und sicher geschützt liegt man hier. Es kommen dann noch mehr Boote, es wird aber niemand im Päcklein liegen müssen. Hier bin ich wieder mit allem versorgt (Wasser, Strom, Dusche). Auch einen kleinen Laden (Dagli’Brugsen) gibts im Dorf. Sejerø liegt zwischen den Halbinseln Røsnæs und Sjællands Odde im Nordwesten von Seeland. Sejerø ist einer der Orte in Dänemark mit den meisten Sonnenstunden und dem geringsten Niederschlag. Ich werde einen Tag bleiben und wieder das Fahrrad auspacken; es gefällt mir gut und die Insel ist ideal um eine kleine Tour zu machen. Sejerø ist 11 km lang und 2 km breit und es gibt sogar einen Berg: 30m hoch. Der Wind wäre zwar ideal zum weiter segeln und zum Wochenende soll es wieder Starkwind geben- egal diese Zeit nehme ich mir. Beim Anlegen habe ich Willy aus Nykøbing (DK) geholfen. Am Abend haben wir zusammen ein Bier getrunken und er gab mir zahlreiche gute Tipps für Dänemark. V.a. zum Schiessgebiet das nun folgen wird. Leider funktioniert die dänische Wetter-App SejlSikkert auf meinem Schweizer Handy nicht. Am zweiten Tag war dann doch wenig Wind und so bin ich mit dem Fahrrad über die Insel gefahren. Zuerst bin ich zum Gniben-Leuchtturm und dann runter zum höchsten Berg, gerade mal 30m.

Log: Tag: 19.0 sm, Total: 274.0 sm

Kosten: Boot: DKK 174.-/Tag, Duschen, Wasser und WLAN inkl.(für Boote bis 10m – daher teuer)


 

Ebeltoft Skudehavn (Nr. 76), 13./14./15. August 2021:

Eigentlich war der Plan oben um Seeland rum zu segeln. Die nächsten Tagen ist aber sehr starker Wind angesagt, so habe ich entschieden das Kattegat weiter zu meiden und (noch) nicht an die Westküste von Schweden zu segeln. Es wären mehrere lange Etappen geworden. Ich bin daher nach Ebeltoft gesegelt; bei schönen Bedingungen stets mit 5kn knapp 29sm mit räumlichem Kurs. Die Einfahrt nach Ebeltoft war tricky, es gibt grossen Untiefen, auf der Karte und im Hafenhandbuch ist aber alles gut beschrieben. Ich habe längsseits an einem Steg angelegt; nicht ideal da der starke Wind von der Seite kommt. Alles gut abgefendert und so die erste Nacht gut überstanden. Es ist doch noch ruhiger, als angenommen hinter der Mole. Heute sind die Wind-Prognosen wieder ähnlich (20-26kn). Eben ist ein Einhand-Segler aus Deutschland mit einer Staffier 28 zurück in den Hafen gekommen, er wollte nach Samsø los. Mit zwei Reff war es ihm doch zu mühsam in den Wellen. Ich bin froh, dass ich im Hafen geblieben bin. Es gibt noch einiges hier zu sehen. Heute morgen bereits die Brötchen, die im Hafengeld inkl. sind mit dem Fahrrad im Laden (Kvickly) abgeholt. Ebeltoft hat einen schönen Dorfkern. Das Rathaus ist neben der Meerjungfrau in Kopenhagen scheinbar die meistfotografierte Sehenswürdigkeit in Dänemark. Heute habe ich im Segelladen noch ein 10m-Verlängerungskabel gekauft; so habe ich im Päcklein oder bei weiter entfernten Stromsäulen künftig kein Problem mehr. Zusätzlich habe ich noch ein Kabel für meine Heizung und die kälteren Tage gekauft; die Stecker habe ich selber angeschraubt; es funktioniert alles! Wenn ich zuviele Geräte an mein Bordnetz anhänge, ist sonst leider alles überlastet und es haut ständig eine Sicherung raus. Ziel ist dann wahrscheinlich Århus; vorher noch Tunø. Dort soll es recht schön und ruhig sein; v.a. wenn die Weekend-Leute aus Århus weg sind. Die Prognosen sind nicht sehr berauschend – evt. wieder ein paar Hafentage. In Århus findet am nächsten Wochenende (20.-21. August) der Sail GP mit den foildenden grossen Kats statt. Die ganze Crème de la crème des Segelns ist dort: B. Ainslie, P. Burling, etc. Im Solent habe ich schon einmal den Kat von B. Ainslie beim Training gesehen, schon sehr imposant. Wenn ich schon mal hier bin mache ich doch einen Stopp. Ich werde aber nicht nach Århus reinfahren und mir ausserhalb einen ruhigeren Hafen suchen. Aber Anholt ist immer noch auf dem Fahrplan. Das wäre mein erstes kleines Etappenziel auf eigenem Kiel.

Log: Tag: 28.4 sm, Total: 302.4 sm

Kosten: Boot: DKK 150.-/Tag, Wasser und WLAN inkl. Duschen mit Guthaben. Jede fünfte Übernachtung kostenlos. 


 

Marup Havn (Nr. 89), 16./17./18./19. August 2021:

Um 08:30 Uhr habe ich in Ebeltoft abgelegt. Es war ein ruhiger Morgen, eindampfen in die Achterspring und Leinen los. Beim rausfahren das Grosssegel gesetzt und dann noch bis zum Ende der Untiefe Sandhagen und der zweiten grünen Tonne unter Motor. Dann die Segel gesetzt und mit einem Anwindkurs los. Doch schon bald ist der Wind leider komplett eingeschlafen und so ging es dann 1.5 Stunden unter Motor weiter mit Ziel Tunø. Tunø ist eine unter Naturschutz stehende Insel ohne Autos südöstlich von von Århus zwischen Samsø und dem Festland. Bestimmt idyllisch. Der Wind frischte nun wieder auf und ich konnte wieder mit knapp 5kn aufkreuzen und kam gut vorwärts. Kurz vor der Küste von Samsø frischte der Wind dann merklich auf; auch war schon Regen in Sicht. Ich habe die Genua bisschen eingerollt und bin noch weitergerauscht. Der Wind hat stets weiter zugenommen, so musste ich die Genua noch weiter verkleinern und ein Reff 1 setzen. Es ist nun einbisschen eine ungemütliche Kreuz geworden; das Problem war nicht der Wind, sondern der starke Regen. Die Sicht zum Ufer war fast Null – v.a. mit Brille. Alle Segler in der Nähe sind nun unter Motor möglichst schnell nach Tunø rein. Ich habe mich kurz umentschieden und bin noch um die vor mir liegende Landzunge von Samsø gekreuzt und ein paar Seemeilen weiter mit Ziel Marup Havn auf Samsø. Die nächsten Tagen sollen gemäss Prognose sehr stürmisch werden (Windfinder ist gelb und rot, Wind +25kn). Auf Samsø habe ich bei Hafentagen mehr Möglichkeiten und Willy in Sejerø ist am letzten Wochenende auch hier hin gefahren und hat mir gesagt, dass man hier sehr gut liegt. Er ist nach Marup Havn gefahren um mit dem Bike über die Insel zu fahren. Das ist nun wahrscheinlich auch mein Plan für die nächsten Tage, bevor es aufs Wochenende Richtung Århus geht. Ein kurzer Abstecher nach Tunø wäre noch schön. Das Anlegen in Marup Havn ging gut. Ich konnte mir auch einen guten Platz aussuchen, es war sehr viel leer. Die Stegplätze in Lee waren für grosse Boote markiert, so bin ich doch noch zu den grossen Boxen mit Seitenwind gefahren. Heckleine schnell fixiert und am Bug hat mir ein älteres Ehepaar von einem Corsair-Trimaran aus Holland geholfen. Ging alles fix. Hinten dann noch eine zweite Leine auf den Pfosten geworfen und so bin ich ruhig fest. Nach einer Dusche noch Resten gegessen und dann gleich eingeschlafen. Nach einer Woche nun halt schon wieder auf Samsø. Am 17.8. bin ich mit dem Fahrrad nach Ballen und Nordby geradelt. Eine gute Strecke für mit dem Klapprad. In Ballen wieder Fisch-Frikadellen gegessen. Ballen ist nun schon bedeutend leerer als vor einer Woche. Die zweite Nacht war sehr unruhig; ich habe noch eine dritte Heckleine angebracht; es gab immer wieder Böen mit 30kn und mehr. Der Wind kommt nun genau von hinten; was das Liegen in der Box bisschen unruhig macht. Auch am 18.8. bin ich noch in Marup Havn; immer noch brodelt das Meer draussen gewaltig und es gibt starke Böen im Hafen. Hoffentlich wird es bis Freitag ruhiger; doch leider ist für mehrere Tage Wind im oberen Bereich angesagt. 

Log: Tag: 27.7 sm, Total: 330.1 sm

Kosten: Boot: DKK 190.-/Tag, alles inkl. Jede vierte Übernachtung kostenlos (inkl. Ballen). 


 

Marselisborg (Århus, Nr. 84), 20./21./22./23. August 2021:

Um 09:00 Uhr habe ich in Marup Havn abgelegt. Mit Wind von hinten gings gut aus der Box raus. Gleich die Segel gesetzt und einen Schlag raus hart am Wind, dann mit einer Wende praktisch einen Anlieger auf hart am Wind , dann halbem Wind zwischen Tunø und Samsø vorbei nach Århus. Die Stadt konnte man schon von weitem gut erkennen. Århus ist die zweitgrösste Stadt von Dänemark und liegt an der Ostküste von Jütlands. Als ich in die Århus Bugt und näher zum Hafen gesegelt bin, konnte ich schon bald den amerikanischen Katamaran mit Jimmy Spithill beim Training für den Sail GP sehen. Beeindruckend gross und schnell. Der Start des Sail GP war um 15:00 Uhr, so bin ich noch bisschen die Küste auf und ab gesegelt und habe gewartet. Gegen 15:00 Uhr bin ich zum Regattagebiet gesegelt und habe vor Anker der Show bisschen zugeschaut. Hier auch wieder Schweinswale gesehen. Die Geschwindigkeiten der Kats auf den Foils ist beeindruckend. Aber sonst habe ich vom Rennen wenig mitbekommen; es geht alles zu schnell und ist doch sehr weit weg. Es gab eine Kenterung der Spanier (im Training), Frühstarts und Berührungen. Die Kenterung habe ich gesehen; für die Spanier war der Segeltag so bereits zu Ende. Noch während dem Rennen hatte ich genug gesehen und ich wollte vor den anderen in den Hafen von Århus. Die Hafeneinfahrt war dann leider gesperrt, bis das Rennen zu Ende war und die Kats wieder an Land sind. Man hätte um das ganze Regattafeld einen Bogen fahren müssen; so habe ich noch die Genua gesetzt und bin 2-3sm der Küste entlang nach Marselisborg gesegelt. Hier habe ich noch eine kleine gute Box gefunden. Die grossen Boote hatten alle Mühe einen Platz zu finden. Marselisborg ist eine schöne Marina ausserhalb von Århus mit angenehmen Flair. Am Samstag bin ich dann wieder zum Sail GP gesegelt; es war schönes Wetter und wenig (böiger) Wind. Vor Anker habe ich erneut einbisschen zugeschaut, etwas gegessen; dann bin ich noch bisschen in der Århus Bugt gesegelt. In Marselisborg habe ich in Absprache mit dem Hafenmeister die Box auf rot gestellt, so konnte ich am Abend wieder zurück in die gleiche Box. Ich bleibe nun wahrscheinlich noch zwei Tage hier. Die vierte Übernachtung gibts kostenlos; ja es gibt hier bestimmt viel zu sehen. Am Sonntag habe ich mit dem Klapprad die Stadt Århus angeschaut. Zuerst Richtung Osten zum Schloss Marselisborg, das Sommerhaus der Königsfamilie. Da die Königsfamilie gerade in Århus ist, konnte man nicht hinein und ich sah fast nichts. Vor dem Eingang das gewohnte Wachprozedere bei Königshäusern. Da die Königsfamilie hier in Århus ist, steht dafür die königliche Yacht (Dannebrog) im Hafen gegenüber dem alten Zollhaus. Sie ist zusammen mit der norwegischen Norge eine der beiden verbliebenen Königsyachten Europas. Die Königsyacht Dannebrog wurde 1931 in Kopenhagen getauft und hatte am 26. Mai 1932 ihre Jungfernfahrt. Århus ist eine sehr schöne und lebendige Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Den Hafen habe ich mir auch noch angeschaut – alles sehr gross. Auf dem Sail GP Gelände haben sie noch die beiden letzten Katamarane (DEN und ESP) mit dem Kran ausgewassert. Ich bin sehr froh, dass ich nach Marselisborg gefahren bin. Hier liegt man gemütlicher mit mehr Ambiente. Der Stadthafen ist schon riesig; zwar zentraler, aber mit dem Fahrrad ist man auch von Marselisborg schnell im Zentrum. Am dritten Tag mit dem Fahrrad in einen Baumarkt ausserhalb der Stadt gefahren. Dort habe ich Silkonspray gekauft; die Rutscher am Segel laufen nicht mehr so gut. Ich habe die Rutscher vorerst nur mit Schmierseife geputzt und es geht auch schon wieder wunderbar. So lasse ich für den Moment noch mit dem Silikonspray. Neben dem Baumarkt noch ein IKEA, dort noch Decken und einen Teppich für unter dem Wohnzimmer/Küchen/Navigations-Tisch für kältere Tage gekauft und Zeit für ein spätes Mittagessen war es auch gerade; Fisch und Chips. Das Wetter ist aktuell sehr sommerlich, nur am Abend, wenn die Sonne weg geht wird es schnell kühler. Die Prognosen schauen recht gut aus. Ich hoffe, dass ich es nun noch nach Anholt schaffen werde.

Log: Tag: 30.98 sm, Total: 359.9 sm

Log: Tag: 6.1 sm, Total: 366.0 sm

Kosten: Boot: DKK 180.-/Tag, alles inkl. Jede vierte Übernachtung kostenlos.


 

Grenaa Marina (Nr. 73), 24./25./26./27./28. August 2021:

Um 09:30 Uhr habe ich in Århus abgelegt. Das Hafenmeister-Büro hat leider erst um 09:00 Uhr geöffnet und ich musste noch die Hafenkarte abgeben. Im Hafen Windstille, daher problemloses Ablegen aus der Box. Es war wenig Wind angesagt, der aber im Laufe des Tages bisschen zunehmen soll. Ich habe beschlossen raus zufahren und mal zu schauen was möglich ist; ich wollte einfach wieder weg aus der Grossstadt. Mein ambitioniertes Ziel für heute war Grenaa, das wäre nur noch ein Hafen vor meinem ersten persönlichen Ziel für diesem Törn der Insel Anholt. Sonst bei Null Wind halt auch wieder zurück nach Marselisborg oder nur kurz nach Ega, Kaløvig oder bisschen weiter wieder Ebeltoft. Doch alle diese Häfen helfen mir bei meinem Weg nach Grenaa auch nicht sehr viel, da sie jeweils in der Bucht liegen. Draussen vor dem Hafen ca. 5-7kn SW, also ein Vorwindkurs Richtung Grenaa. Ich habe sofort den Spi gesetzt – das erstmal Single-handed auf dem Meer. Gemütlich und wunderschön gings vor dem Wind voran. Gegen Mittag vor der Bucht von Ebeltoft plötzlich Flaute. So habe ich den Spi und das Grosssegel runtergenommen und für zwei Stunden den Motor angeschmissen; ich wollte bisschen Strecke gewinnen und mit 5.5kn gings flott voran. Der Wind hat inzwischen wieder bisschen zugenommen, aber immer noch im unteren Bereich. Als ich bei der Buch von Ebeltoft vorbei war, habe ich bei Hjelm Dyb wieder den Spi gesetzt. Mit Spi und mit mitlaufender Strömung teils wieder über 6kn Speed, schön gemütlich der Küste entlang mit Kurs Grenaa. ETA etwa 18.30 Uhr. Ein Sperrgebiet gerade noch umfahren; es kam ja auch gerade ein Kriegsschiff von hinten. Was aber glaube ich, keinen Zusammenhang hatte. Aber aus diesem Grund habe ich doch noch einen Blick auf die Karte geworfen. Ich war immer sicher ausserhalb der Küste im tiefen Wasser. An der Küste hat es zahlreiche Untiefen. Einige Meilen vor Grenna kam mir dann das Schwedische Boot Maya (oder war Maya das andere Boot auf dem AIS) auf Amwindkurs entgegen. Egal vor Maya, sollte man auf dem Wasser immer Abstand halten – gelernt ist gelernt. Ich auf Vortrittskurs; zuerst habe ich noch den Kurs gehalten, ich wollte eigentlich nicht mehr Richtung Küste abfallen. Maya blieb aber schön auf Kollisionskurs, obwohl etwa 5 Leute auf der Kante sassen. Wahrscheinlich alle mit Bier in der Hand. So bin ich dann angeluvt um oben drüber zu fahren, aber mit dem Autopilot und seinen Korrekturen grad bisschen wackelig. Ich musste den Spi dicht nehmen, natürlich gabs nun bisschen mehr Druck und Speed. Nach unten zum anderen Schiff war  sehr wenig Raum (v.a. um Einhand auf der sicheren Seite zu sein) und dann hat sich natürlich der Leerschäckel am Spi gelöst und der Spi ist ausgerauscht. Zum Glück easy, Druck war raus, schnell aufs Vorschiff und den Spi vor dem Vorstag wie auf der Jolle geborgen. Wow, das ging richtig gut, aber dann war für heute leider fertig mit Spi. Ich habe alles aufgeräumt und bin noch mit der Genua weiter. Ist ja nett, dass man nahe zum anderen Boot fährt, so nahe muss es aber doch nicht sein. In Grenaa gabs dann wieder diese langen Boxen. Im Hafen fast windstill, daher ein einfaches anlegen. Jemand hat mir noch die Vorleinen entgegen genommen. Hinten brauche ich künftig aber definitiv längere Leinen. Ich habe eine Box zwischen zwei Booten (eine HR Monsun und eingrosses Motorboot) genommen um ruhiger zu liegen. Aber natürlich kommt der Wind später wieder genau von hinten; aber kein Vergleich mit der unruhigen Nacht in Marup. Auch die Strömung merkt man hier an den Geräuschen im Wasser am Boot. Als alles aufgeräumt war war ich nach diesen 35sm fix und fertig. Noch Duschen und schauen ob es im Hafenrestaurant noch etwas zu Essen gibt. Es gab nur Buffet und das Restaurant schliesst etwa in 45 Minuten. Egal, es hatte noch viele gute „Resten“, Getränke, Wein, Bier alles inkl. Beim Bezahlen will sie DKK 50.- (ca. CHF 6.-). Ich habe gemeint es kostet DKK 150.-, was auch noch nicht teuer gewesen wäre. Am nächsten Tag wird’s mit Sicherheit ein Hafentag. Wahrscheinlich gehe ich ins Kattegat-Zentrum, ein modernes Aquarium. Gemäss Prognose, könnten es noch zwei weitere ruppige Hafentage werden, bevor es wieder gut für einen Schlag nach Anholt ausschaut. Dann Schweden – toll wärs.

Am 25.8. ein Hafentag in Greena. Zuerst ein Besuch im Kattegatcentret, das gerade neben dem Hafen liegt. Im Aussenbereich gab es Robben und Seehunde. Drinnen Fische aus dem Kattegat und viele bunte oder gefährliche Fische und Haie. Um 14:00 wurden die Haie gefüttert. Eine nette Show, aber man kann es ohne weiteres auch auslassen. Das Wetter ist auch wieder bisschen besser geworden, so bin ich zu Fuss gleich weiter in die Stadt. Was ein Fehler war. Es waren mindestens 2km in die Stadt, bis zur Windmühle, dann bestimmt 4km. Und alles wieder retour. In der Stadt gibt es ein paar Sehenswürdigkeiten und v.a. viele Möglichkeiten einzukaufen: Aldi, Lidl, Fakta, Kvickly, Netto, etc. 

Am 26.8. ein weiterer Hafentag in Greena. Es war eine sehr unruhige Nacht; ich war lange wach und bin erst um 10:30 Uhr aufgewacht (ich habe glaub noch nie so lange geschlafen). Bisschen Vorräte gebunkert, Diesel nachgefüllt und zwei Kannen Diesel gekauft – Pasta gekocht und fertig war der Tag. Die Prognosen sind immer noch Starkwind.

Am 27.8. ein weiterer Hafentag in Greena. Ich war am Strand und es ist definitiv kein Wetter zum Auslaufen; das Kattegat ist sehr rauh heute (und leider auch morgen). Ich war kurz im Museum ØstjyllandDas kulturgeschitliche Museum Østjylland wurde im Jahr 1872 gegründet und ist eines der ältesten und größten Ortsmuseen Dänemarks. Der Eintritt ist kostenlos und das ganze Museum ist sehr lieblich eingerichtet. Mittagessen in der Stadt im Take-Away Othitis Thai Køkken. Tagesmenü und ein Bier für CHF 16.-. Super leckeres Essen; morgen gehe ich gleich wieder hin.

Am 28.8. ein weiterer Hafentag in Greena: Sleep, eat, repeat! Morgen sollte es dann wieder losgehen. Sehr gerne würde ich nach Anholt. Es sieht aber nicht gut aus; der Wind leider aus Nord-Ost. Mal abwarten, sonst wieder retour Richtung Dänische Südsee mit Ziel Svendborg in drei Wochen. Aktuell kein Vergleich mehr mit dem sommerlichen Wetter vor einer Woche in Århus; zum Glück aber nur selten Regen.

Log: Tag: 35 sm, Total: 401 sm

Kosten: Boot: DKK 145.-/Tag (Duschen mit Guthaben, kein kostenloses Internet – ja das gibt es sogar in Dänemark) Auch hier jede vierte Übernachtung kostenlos.


 

Anholt (Nr. 71), 30./31. August 2021:

 Um 07:15 Uhr habe ich in Grenaa abgelegt. Aus 27 abgesteckten Meilen wurden 38.8 sm Kreuz mit ordentlich Welle auf die Nase; meist mit Reff1 und eingerollter Genua. Es war unglaublich böig und vor Anholt hatte ich auch noch leichten Gegenstrom; so war die Ankunft bisschen später als erwartet, aber immer noch zu einer guten Zeit, da ich früh in Grenaa los bin. Ich bin gut in Anholt angekommen – Ziel erreicht. Die kleine dänische Insel Anholt liegt mitten im Kattegat, dem nördlichsten Teil der Ostsee, auf halbem Weg zwischen Dänemark und Schweden. Nach 2005 und 2006 bin ich nun zum dritten mal in Anholt, aber nun alles auf eigenem Kiel. Und jetzt endlich habe ich auch die Zeit mir die Insel bisschen anzuschauen – nicht wie bei den Meilentörns für den B-Schein damals. Beim Anlegen haben mir Christine und Gian-Andrea von der SY Marena aus der Schweiz die Leinen entgegen genommen. Sie sind kurz vor mir von Varberg eingelaufen und liegen am gleichen Steg. Der Deutsche von der SY Cimbra vor mir am Steg spottet noch, ob da grad die Schweizer Marine unterwegs sei. Und siehe da, einen Tag später haben die Dänen bereits Angst vor den Schweizern und ein grosses Kriegsschiff läuft in den Hafen ein. Sie haben wohl Angst, dass die Schweizer die wunderschöne Insel Anholt einnehmen wollen. Bei diesem Kaiserwetter echt ein Paradies. Mein Handy-Datenpacket Internet für August ist bereits leer – es waren definitiv zu viele Hafentage in Grenaa. Das Passwort für das kostenlose WIFI habe ich hier auch nicht auf Anhieb gefunden; so gab es eine „längere“ Zeit ohne Internet; ebenfalls herrlich. Am 31.8. ein Hafentag bei herrlichem Sommerwetter. Wieder mit Shorts und T-Shirt bin ich zu Fuss ins Dorf Anholt, etwa 2 km vom Hafen entfernt. Hier gibts einen schönen LokalBrugsen (Dagli’Brugsen), wo man alles bekommt. Kleine Einkäufe kann man auch gut im Hafen erledigen, hier gibts ebenfalls einen kleinen Laden. In Anholt City war ausser dem Laden bereits alles geschlossen – es ist definitiv schon Nebensaison. Ich bin dann weiter aus dem Dorf raus gelaufen zum Sønderbjerg. Der Sønderbjerg ist 48m hoch. Von hier hat man eine herrliche Aussicht bis zum Leuchtturm von Anholt und über den Windpark vor Anholt. Bei guter Sicht könnte man die Schwedische und die Dänische Küste sehen. Vom Sønderbjerg bin ich dann dem Südstrand entlang zurück zum Hafen gelaufen – ein schöner weisser Sandstrand. Kurz vor dem Hafen habe ich noch gebadet; die Ostsee ist inzwischen aber schon merklich kühler geworden. Anholt ist wirklich paradiesisch- hier scheint die Welt noch komplett in Ordnung zu sein. Am Abend habe ich dann lange über meine Weiterreise gegrübelt. Schweden ist so nahe; die Schwedische Gastlandflagge zu hissen war neben der Insel Anholt  ein weiteres Ziel  meiner Reise –  ist doch Falkenberg nur noch etwa 35sm entfernt. Aber die Windrichtung (N) und die Windstärke (Leichtwind) passen nicht wirklich und in 2.5 Wochen möchte ich gerne in Svendborg sein und Svendborg möchte ich ohne Stress erreichen. Ich habe in den letzten Wochen gut erfahren, wie Windstärke und Windrichtung die Pläne dominieren. Ein Kurztrip nach Schweden ist aktuell irgendwie ein Murks und so habe ich dieses Vorhaben für dieses Jahr gestrichen. Aber nächstes Jahr? Am Abend dann noch ein Kaffee auf der Ovni 39 von Christine und Gian-Andrea. Ein tolles Boot, mehr ausgerüstet und perfekter geht wohl nicht. Alles Spezialanfertigung. Sie sind nun seit drei Jahren in der Ostsee unterwegs und hatten viel zu berichten. Vorher hatten sie ihr Boot ebenfalls am Neuenburgersee im Hafen von Cheyres.

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Kosten: Boot: DKK 165.-/Tag (Duschen und Strom mit Guthaben), kostenloses Internet (wenn man den Code findet; anholthavn)

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